"Polarstern" beseitigte Eisbarriere
Der Weg durch das Eis für die neue Forschungsstation «Neumayer III» ist jetzt frei. Der deutsche Forschungseisbrecher «Polarstern» beseitigte nach Mitteilung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in der Nacht zum Mittwoch die Barriere in der Antarktis. Das Eis hatte das mit der Station beladene Frachtschiff «Naja Arctica» mehr als vier Wochen lang aufgehalten. "Wir sind mehr als froh, dass der Aufbau jetzt beginnen kann", sagte Hartwig Gernandt, Logistik-Leiter des AWI.
Die geplante Fertigstellung der Station im Frühjahr 2009 ist den Angaben zufolge nicht gefährdet. Die Bauarbeiten müssten dennoch während des kurzen antarktischen Sommers weitestgehend abgeschlossen werden. Trotz moderner Technik seien Forschungsarbeiten in den Polargebieten nach wie vor stark von den dort herrschenden Witterungsbedingungen abhängig. "Deshalb haben wir bei dem Projekt im Zeitplan eine Reserve von etwa 30 Prozent einkalkuliert", sagte Gernandt. Diese sei nun trotz des erfolgreichen Einsatzes der ebenfalls zum AWI gehörenden "Polarstern" fast aufgebraucht.
Der Eisbrecher hatte für den einwöchigen Hilfseinsatz in der Antarktis eine Expedition im Südpolarmeer unterbrochen. Es erforderte mehrere Tage schweres Rammen, um eine Fahrrinne bis an die vorgesehene Anlegestelle für die "Naja Arctica", der Eiskante des Ekström Schelfeises, freizubrechen. Mittlerweile ist die "Polarstern" wieder auf dem Rückweg. Die Forschungsarbeiten sollen noch zwei Wochen fortgesetzt werden.