Peene-Werft repariert Marine-Pannenboote

Zwei im vergangenen Jahr bei Einsätzen havarierte Marineschiffe werden derzeit auf der Peene-Werft in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) repariert. Dabei handelt es sich nach Angaben der Peene-Werft vom Freitag um das Minenjagdboot "Grömitz", das im Februar 2007 vor Norwegens Küste auf einen Felsen aufgelaufen war. Das zweite Marineschiff ist das Schnellboot "Frettchen". Das Marineboot war im April 2007 vor der libanesischen Küste mit einem anderen Schnellboot kollidiert. Bei beiden Unfällen entstand ein Millionenschaden.
Nach Angaben des Flottenkommandos der Marine in Glücksburg wurde der Kommandant des "Frettchen" von seinem Posten als Schiffsführer abberufen. Ein internes Ermittlungsverfahren habe die Schuldfrage eindeutig geklärt, sagte der Sprecher des Flottenkommandos, Henning Radtke. Die sich dem Ermittlungsverfahren anschließenden truppendienstlichen Verfahren liefen. Offen ist, ob der Bund Regressansprüche an den Kommandanten des Schnellbootes stellt.
Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt den Vorgang der Havarie vor der libanesischen Küste. "Dieser Film dokumentiert den Vorfall", bestätigte Radtke. Danach hat das Schnellboot "Frettchen" im April 2007 zum Abschied hinter dem des in die Heimat zurückkehrenden Flaggschiffes "Brandenburg" gekreuzt und war dabei in das Schnellboot "Gepard" gefahren. Dabei wurden beide Schiffe beschädigt. Während das Schnellboot "Frettchen" zur Reparatur auf der Wolgaster Peene-Werft liegt, wird das Schnellboot "Gepard" nach Angaben der Marine auf der Krögerwerft in Rendsburg repariert.
Im Gegensatz zu den Vorfällen um die Havarie vor der libanesischen Küste hat die Marine die Untersuchungen zur "Grömitz" abgeschlossen.
Das Minenjagdboot war im Februar 2007 in norwegischen Gewässern auf einen Felsen gelaufen und musste durch einen Bergungsschlepper freigeschleppt werden. "Ursache war ein Navigationsfehler bei schlechten Witterungsverhältnissen", sagte Radtke. In der Nacht herrschten starkes Schneetreiben und somit erheblich eingeschränkte Sichtverhältnisse. Dieser Vorfall hatte keine personalrechtlichen Konsequenzen. Das Boot konnte nach dem Freischleppen aus eigener Kraft den Hafen in Kiel anlaufen. Die Besatzung von 42 Mann blieb unverletzt.
Das Auftragsvolumen für die Reparatur der "Grömitz" und des Schnellbootes "Frettchen" liegt nach Angaben der Marine bei insgesamt vier bis sechs Millionen Euro. Die Summe beinhalte auch turnusmäßige Instandsetzungsarbeiten, sagte Radtke. Das Minenjagdboot "Grömitz" wird nach Angaben der Peene-Werft voraussichtlich bis August 2008 im Marine-Center der Peene-Werft liegen. Der Schaden erstrecke sich auf die halbe Schiffslänge, sagte Geschäftsführer Torsten Moschell. Die Außenhaut sei stark deformiert. Es müssten Spanten ausgetauscht und im Bereich des Vorschiffes auch Sektionen gewechselt werden. Die zur Frankenthal-Klasse von zwölf Minenjagdbooten gehörende "Grömitz" war im Dezember 2007 nach Wolgast gekommen.
Bei dem 57,5 Meter langen Schnellboot "Frettchen" verzeichnete die Werft einen starken Bugschaden. Am Holzrumpf des Schiffes stünden umfangreiche Bauarbeiten an, sagte Moschell. Das Schiff war bereits im vergangenen Herbst nach Wolgast gekommen und wird bis Frühjahr auf der Werft bleiben. Am 17. Januar erwartet die Werft ein weiteres Minenjagdboot. Es soll zu Schulungszwecken zu einem Minentauchereinsatzboot umgebaut werden. Mit den drei Aufträgen verzeichne die Werft eine sehr gute Auslastung, sagte Moschell.

(www.stern.de/politik/panorama/:Internet-Video-Schnellboot-Crash-Libanon/591668.html)

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