OSZE ruft Korea zu Gesprächen auf

Im Konflikt um den Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffes «Cheonan» hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) Süd- und Nordkorea zu Gesprächen aufgerufen.

Man brauche intensiveren Dialog, um den Frieden und die Stabilität in Nordostasien zu erhalten, sagte der amtierende OSZE- Vorsitzende und kasachische Außenminister Kanat Saudabajew am Freitag in Wien.

Die südkoreanische Regierung sieht als Ursache des Untergangs der Korvette einen nordkoreanischen Torpedoangriff. Das Regime in Pjöngjang bestreitet das. Vielmehr setzt Nordkorea seine Kriegsdrohungen fort. Ab sofort werde man «die derzeitige Situation als Kriegsphase betrachten», hieß es am Freitag in einer Erklärung des Komitees für die Friedliche Wiedervereinigung Koreas - eine Organisation der herrschenden kommunistischen Arbeiterpartei. Dementsprechend wolle Nordkorea alle Fragen bezüglich der Beziehungen zu Südkorea entschlossen behandeln. Erneut bestritt Nordkorea, die südkoreanische Korvette «Cheonan» vor acht Wochen nahe der innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer versenkt zu haben.

Falls Südkorea Vergeltung üben wolle, werde Nordkorea die Beziehungen komplett einfrieren und den Nichtangriffspakt beider Länder annullieren, wurde das Komitee von den Staatsmedien zitiert. Schon am Vortag hatte das Regime in Pjöngjang für den Fall von Vergeltungsaktionen mit «harten Maßnahmen bis zum totalen Krieg» gedroht.

Nach Angaben der Regierung in Seoul ist der Untergang der «Cheonan» im März eindeutig auf einen Torpedoangriff durch Nordkorea zurückzuführen. Seoul stützt sich dabei auf entsprechende Untersuchungsergebnisse, die ein internationales Ermittlungsteam am Donnerstag in Seoul vorgelegt hatte. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak warf Nordkorea «militärische Provokation» vor und kündigte harte Gegenmaßnahmen an. Auch der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Crowley, kündigte in Washington Konsequenzen für Nordkoreas «ernste Provokation» an. "Wir können ein solches Verhalten nicht durchgehen lassen und uns eine angemessene, unmissverständliche Antwort bezüglich der Aktivitäten in der internationalen Staatengemeinschaft überlegen", sagte US-Außenministerin Hillary Clinton.

Auch die Europäische Union meldete sich zu Wort: «Ich verurteile diese abscheuliche und zutiefst unverantwortliche Tat», sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in Brüssel. Angesichts dieses Rückschlags rief sie alle Beteiligten dazu auf, Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel zu wahren. Ashton lobte die Besonnenheit Südkoreas in dieser schwierigen Lage und bot die Unterstützung der EU an, um über «eine angemessene Antwort» zu beraten.

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