Noch mehr Giftmüllwracks vor Italien?

Das vermutlich mit Gift- oder Atommüll beladene Wrack eines Frachters, das Ende letzter Woche vor Kalabrien entdeckt wurde, ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kein Einzelfall. „Wahrscheinlich liegen noch weit über 32 Wracks mit Giftmüll im Mittelmeer", sagte der zuständige Staatsanwalt Bruno Giordano, gestern. Das Wrack sei nur das erste, dass gefunden wurde.

„Auf den Fotos sieht man zwei Fässer, die aus einem riesigen Loch am Bug hervorragen. Eines ist fast völlig zerquetscht. Ihre Versiegelung lässt auf Gift- oder Atommüll schließen. Bevor wir den Inhalt der Fässer nicht genau untersucht haben, können wir jedoch seine Identität nicht mit Sicherheit bestimmen", so Giordano weiter. Die Aufnahmen eines Roboters ließen außerdem im Inneren des Schiffes zahlreiche weitere Tonnen erkennen, die allerdings zum Teil mit Meeresschlamm verdeckt seien. Das gefundene Schiff entspreche zwar in seinen Maßen der von einem Mafia-Überläufer genannten „Cunsky". Die Namenszüge seien jedoch noch unleserlich.

Das weitere Vorgehen liegt laut Giordano nun bei der italienischen Regierung in Rom. Giordano: „Wir haben nicht die Mittel, um die verdächtigen Fässer zu entnehmen oder gar das Wrack zu heben. Dazu braucht es Spezialvorrichtungen". Die Regierung habe aber zugesagt, sich darum zu kümmern. Eines sei auf jeden Fall gewonnen: „Es kann keiner mehr sagen, dass es die verschwundenen Müllschiffe nicht gibt."

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