Niederlande müssen Asbestschiff Otapan wieder aufnehmen
Die Niederlande müssen das schwer mit Asbest verseuchte Frachtschiff Otapan wieder zurücknehmen, nachdem die Türkei seine Entsorgung abgelehnt hat. Wie eine Sprecherin des Umweltministeriums in Den Haag am Samstag mitteilte, hat das Schiff bereits die Rückreise vom Seegebiet bei der griechischen Insel Lesbos in die Niederlande angetreten. Die einem türkischen Eigner gehörende Otapan hatte seit 1999 im Amsterdamer Hafen an der Kette gelegen. Im Juli war der Frachter Richtung Türkei ausgelaufen, wo der Asbest entfernt und das Schiff abgewrackt werden sollte. Noch vor Erreichen des Reiseziels verweigerte die Türkei aber die Einreise, weil sich an Bord 54 000 Kilo Asbest befanden und nicht, wie ursprünglich angegeben nur 1 000 Kilo. Alle Versuche der niederländischen Regierung, die Entsorgung in Griechenland, Malta oder einem anderen Mittelmeer-Land vornehmen zu lassen, sind seither ohne Erfolg geblieben. Wo und wann der Asbest entfernt werden soll und wer die Kosten dafür übernimmt, konnte die Sprecherin am Samstag nicht angeben. Um kein größeres Umweltrisiko während der bald erwarteten Herbststürme im Mittelmeer einzugehen, wurde die Rückkehr in die Niederlande beschlossen, hieß es.