Neuer Preis: 500 Millionen Euro
Die Bahnanbindung des JadeWeserPorts (JaWePo)in Wilhelmshaven wird mit rund 500 Millionen Euro erheblich teurer als geplant.
Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion hervor, teilte der Bremer Abgeordnete Uwe Beckmeyer mit. Damit werde der Ausbau der Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven doppelt so teuer wie bislang veranschlagt.
Das Bundesverkehrsministerium wollte diese Zahlen bislang nicht bestätigen. Ein Sprecher in Berlin räumte aber jüngst auf Anfrage ein, dass der Schienenanschluss teurer werden könnte. „Es ist uns bekannt, dass es gewisse Probleme gibt, die zu Mehrkosten führen." Vor allem der Lärmschutz entlang der Strecke macht der Bahn Schwierigkeiten.
Das Projekt sei jedoch nicht in Gefahr, versicherte der Ministeriumssprecher. „Die Planungen gehen unverändert weiter", betonte auch ein Bahnsprecher in Hamburg. Wenn diese abgeschlossen seien, werde eine Finanzierungsvereinbarung getroffen. Diese orientiert sich nach Angaben des Ministeriums daran, wie viel Geld im Haushalt vorhanden ist.
Dass sich der Ausbau der Bahnstrecke verzögert, gilt bei Experten bereits als sicher. Bis zum Jahr 2012 sollen die elf Kilometer langen Trassen auf zwei Gleise erweitert und bis zum Jahr 2014 die Strecke bis Oldenburg elektrifiziert werden. Die SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag rechnet jedoch damit, dass die Strecke erst im Jahr 2017 komplett fertig ist. Entsprechende Medienberichte habe die Bundesregierung bewusst nicht dementiert, betonte Beckmeyer.
Erst kürzlich hatten die künftigen Betreiber, Eurogate und die dänische Großreederei Maersk, den Starttermin für den ersten Abschnitt des Tiefwasserhafens von Ende 2011 auf den 5. August 2012 verschoben. Als Grund nannten sie den Einbruch beim Containerumschlag aufgrund der Wirtschaftskrise. Über eine Verschiebung war seit Monaten spekuliert worden. „Die Gesamtinbetriebnahme mit 1725 Metern Kaje wird am 5. August 2013 erfolgen", versprachen die Beteiligten in Wilhelmshaven und Bremen am 28. Mai 2010 auch schriftlich. Bautechnisch liegt das Projekt voll im Zeitplan, betonte kürzlich Axel Kluth, Geschäftsführer der Realisierungsgesellschaft.