Neue Millionenzahlung an Piraten

Somalische Piraten haben erneut einen Reeder zur Zahlung eines wohl millionenschweren Lösegelds für einen entführten Frachter genötigt.

Wie die EU/NavFor-Mission „Atalanta" bestätigte, ließ eine Seeräubergruppe den am Neujahrstag entführten Autofrachter „Asian Glory" am Freitag frei. Das Schiff fährt für die zur Ofer-Gruppe gehörende britische Reederei Zodiac Maritime. Den Angaben zufolge wurde für den 16 Jahre alten Autofrachter und seine 25-köpfige Crew – acht Bulgaren, zehn Ukrainer, fünf Inder und zwei Rumänen – ein Lösegeld in unbekannter Höhe gezahlt. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass die Piraten 5,8 Millionen US-Dollar erhalten hätten, und beruft sich auf ein Telefonat mit einem der Piraten. Sowohl Zodiac als auch das bulgarische Außenministerium lehnten Stellungnahmen zu einer möglichen Lösegeldzahlung ab. Die Reederei teilte lediglich mit, dass die Besatzungsmitglieder wohlauf seien.

Somalische Piraten haben mittlerweile viele Millionen Dollar für gekaperte Schiffe erpresst, wenn auch die genauen Beträge in den seltensten Fällen veröffentlicht werden. Die hohen Zahlungen dürften auch so schnell nicht abreißen. Nach der Freilassung der „Asian Glory" halten die Seeräuber-Gruppen aus dem ostafrikanischen Land nämlich noch 16 Fracht- und Fischereifahrzeuge sowie vermutlich zehn kleinere Dhaus mit insgesamt rund 450 Seeleuten in ihrer Gewalt.

Unterdessen hat sich nach Kenia, Tansania und den Seychellen nun auch der Inselstaat Mauritius bereit erklärt, festgenommene somalische Piraten vor Gericht zu stellen und zu inhaftieren. Premierminister Navinchandra Ramgoolam forderte bei einem Treffen mit der britischen EU-Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik, Chatherine Ashton, dafür allerdings finanzielle Unterstützung zum Bau eines neuen Gefängnisses. Er wolle die Piraten nicht in derselben Einrichtung wie die „normalen" Insassen unterbringen, so Ramgoolam am Samstag.

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