Mehr Schiffe, weniger Zeit für Crews

30.000 Crewmitglieder von Kreuzfahrtschiffen haben 2018 die Seafarers’ Lounges an den Hamburger Kreuzfahrtterminals Steinwerder, Altona und HafenCity in Hamburg besucht. Das sind 3000 Gäste weniger als im Jahr zuvor.

„2018 war geprägt durch mehr Anläufe von Kreuzfahrtschiffen, aber auch durch eine Intensivierung der Arbeit an Bord“, resümiert Markus Wichmann, Leiter der Dependancen der Deutschen Seemannsmission Seafarers’ Lounges Hamburg. „Die Seeleute haben immer weniger Zeit, von Bord zu gehen und eine kurze Zeit nur bei und für sich zu sein.“

Wichmann nutzt die Bilanz, um die für viele Kreuzfahrttouristen unbekannte Arbeit der Crews vorzustellen. Einige Crewmitglieder arbeiten bis zu zwölf Stunden pro Tag bei sieben Tagen pro Woche. „Oft wissen sie nicht mehr, wo sie gerade sind, besonders dann nicht, wenn sie kaum Tageslicht sehen und selbst in der Freizeit unter der Wasserlinie sind“, so Wichmann. Die Seeleute stünden unter Zeitdruck, würden unter Stress leiden und seien übermüdet. Das bedürfe spezieller Unterstützung. Hinzu komme die arbeitsrechtliche Situation. „Häufig werden Arztbesuche aufgeschoben, weil Seeleute fürchten, den bestehenden Vertrag nicht erfüllen zu können oder keinen Folgevertrag zu erhalten“, so Wichmann. Umso wichtiger sei, dass mit Olaf Schröder ein Seemannsdiakon in den Lounges wirkt, der auch in Notfallseelsorge ausgebildet ist.

In den Seafarers’ Lounges können Seeleute mit ihren Familien skypen oder telefonieren, entspannen oder das Nötigste für die nächsten Tage einkaufen. Besonders begehrt sind laut Wichmann asiatische Nudelsuppen, Kokosnuss wasser, Schokolade, aber auch Raumduft für die engen Kabinen, die sich mindestens zwei Crewmitglieder teilen müssen. fab

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