Maritime Geschichte mit und ohne Maske

Im Schifffahrtsmuseum Rostock können sich vor allem Familien umfassend zur Entwicklung informieren, Foto: Schifffahrtsmuseum Rostock

Eine tolle Atmosphäre bietet das Maritime Museum in Hamburg, IMM Hamburg

Am Südstrand in Wilhelmshaven steht das Deutsche Marinemuseum, Foto: Deutsches Marinemuseum
An den Küsten von Nord- und Ostsee sowie im Binnenland öffnen jetzt wieder die Museen mit maritimem Bezug. Besucher müssen sich allerdings auf einige Einschränkungen einstellen, außerdem gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln auch bei den Museumsbesuchen. Mund-Nasen-Schutz ist in den Ausstellungsräumen Pflicht, draußen geht es auch ohne Maske.
„Willkommen an Bord“ heißt es im Schifffahrtsmuseum Rostock (Schmarl-Dorf 40). Neben dem üblichen Ausstellungsprogramm können sich die Gäste auf die Sonderschau „Fänger im Eis – Rostocker Hochseefischer im Nordatlantik“ freuen. Zahlreiche Ausstellungsstücke und Fotografien vermitteln einen Eindruck vom einstigen Bordleben während der Eisfahrten. Von 100 Tagen waren die Crews meistens 85 Tage unter Deck. „Durch Museumsmitarbeiter erfolgt eine regelmäßige Desinfektion“, versichert Sprecherin Henrike Hübner.
Fast acht Wochen war aufgrund von Corona auch das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven (Südstrand 125) geschlossen. Jetzt ist es wieder geöffnet und ganz neu wird die Sonderausstellung „Aus! Wie konnte es soweit kommen“ zum Kriegsende 1945 gezeigt. Das U-Boot der Ausstellung kann wegen der beengten Platzverhältnisse an Bord derzeit allerdings nicht besichtigt werden, Hör- und Medienstationen sowie Audioguides dürfen aus hygienischen Gründen momentan nicht verwendet werden. Aber: Mit der Museums-Barkasse sind jetzt wieder Hafenrundfahrten möglich.
In Hamburg begrüßt das Internationale Maritime Museum (Koreastraße 1) jetzt wieder seine Besucher. Im historischen Kaispeicher B können Gäste auf mehreren Etagen Schifffahrtsgeschichte erleben. Der Speicher gilt als der älteste noch erhaltene Speicher der Stadt. 1878 wurde er ursprünglich als Getreidesilo errichtet und dann schon 1884 zu einem Bodenspeicher umgebaut. Noch bis zum 19. Juli zeigt das Internationale Maritime Museum in Kooperation mit Koehler Books im Maximilian Verlag und der Galerie Deichstraße die Sonderausstellung „Johannes Holst – Maler der See“. Er bannte Wind und Wolken, Wellen und Gischt auf die Leinwand, dazu Windjammer vergangener Zeiten und große Passagierdampfer. Die Gemälde zeichnen sich aus durch eine große seemännische Detailtreue aus. Ebenfalls in Hamburg befindet sich der Schuppen 50 A der Stiftung Hamburg Maritim. An der Australiastraße können sich Interessierte über die letzten 100 Jahre zu den Themen Güterumschlag, Schifffahrt, Schiffbau und Meerestechnik informieren. Über die Pontonanlage im Hansahafen sind die schwimmenden Objekte des Museums zugänglich, darunter ein Schutendampfsauger und ein Schwimmkran.
Das Deutsche Schifffahrts-Museum (DSM) in Bremerhaven (Hans-Scharoun-Platz 1) bietet Gästen neben verschiedenen Ausstellungsräumen vor allem ein Freigelände mit besonderen Schiffen als Exponate. Eine einmalige Erfahrung dürfte der Besuch der Sonderausstellung „360° Polarstern – Eine virtuelle Forschungsexpedition“ sein. Die Schau um das Expeditionsschiff „Polarstern“, das derzeit mit Wissenschaftlern in der Arktis unterwegs ist, wurde wegen Corona bis zum 14. Oktober verlängert.
In Stralsund hat das Oze-aneum (Hafenstraße 11) wieder geöffnet. Die anderen Standorte des Meeresmuseums sind noch geschlossen. Im Ozeaneum können die Besucher sich in verschiedenen Aquarien über Meeresbewohner informieren. tja