„Maria S. Merian“ nimmt Kurs auf Mittelmeer

Kieler Meeresforscher untersuchen die Entstehung der Alpen. Gemeinsam mit Wissenschaftlern des Institut de Physique de Globe aus Paris werden sie am Mittwoch mit dem deutschen Forschungsschiff „Maria S. Merian“ zu einer Forschungsreise im Mittelmeer starten, teilte das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung mit.

Die Forscher seien Teil des multinationalen und multidisziplinären Projekts „AlpArray“. Dabei überdecken sie den Alpenraum an Land und unter Wasser mit einem engmaschigen Netz von Erdbeben-Seismometern, um Signale aus der Tiefe in hoher Auflösung zu registrieren.

„Ein Projekt dieser Größe, das den gesamten alpinen Raum inklusive des alpinen Vorlandes überdeckt, ist in Europa nur in einem internationalen Rahmen möglich“, sagte Projektleiterin Prof. Heidrun Kopp. Insgesamt haben sich 50 Institute aus 18 europäischen Nationen zusammengeschlossen, um die Untergrundaktivitäten im Alpenraum zu erforschen.

Die Kieler Wissenschaftler wollen auf ihrer dreiwöchigen Forschungsreise 30 Ozeanboden-Seismometer bergen, die im Juni 2017 zur Überwachung der Erdbebenaktivität in der Ligurischen See ausgesetzt wurden. Neben der Auswertung der Daten werde das Team zusätzlich den Übergang vom ozeanischen zum kontinentalen Bereich untersuchen, hieß es.

Die Alpen bildeten sich vor ungefähr 130 Millionen Jahren, als die eurasische Erdplatte mit der afrikanischen Platte zusammenstieß. Zwischen diesen beiden Platten sind zahlreiche kleine Mikroplatten gefangen, die sich quasi ineinander verknoten, wie Dietrich Lange vom Geomar erläuterte. Mit Hilfe von Ozeanboden-Seismometer sollen – ähnlich wie bei einer medizinischen Tomographie – die Strukturen der Erdkruste und des Mantels durchleuchtet werden. „Dazu werden sowohl kleine Erdbebensignale, als auch künstlich erzeugte akustische Wellen und das Hintergrundrauschen des Ozeanbodens und der Wassersäule benutzt.“

Vom französischen Forschungsschiff „Pourquoi Pas“ wurden im vergangenen Sommer 30 Ozeanbodenseismometer im Ligurischen Meer ausgesetzt. Während der aktuellen Fahrt werden sie geborgen, um die aufgezeichneten Daten auszuwerten. Foto: Catherine Prequegnat/CNRS. lno/fab

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