Lohme auf Rügen sperrt Hafen

Nach dem verheerenden Küstenabbruch vor drei Jahren in Lohme auf Rügen ist der gesamte Hafen wegen neuer drohender Abbrüche gesperrt worden. Ursache seien die starken Niederschläge in den vergangenen Wochen, sagte der Leiter des Amtes Nord-Rügen, Karl-Heinz Walter. Schiffe und Boote dürfen den Hafen zunächst bis zum 5. Mai nicht anlaufen.
Messstellen in den Tiefenbohrungen, die nach dem Absturz eines mehr als fußballfeldgroßen Steilküstenabschnitts eingerichtet worden waren, zeigten «deutlich erhöhte Grundwasserpegel», sagte Walter. Seit dem Absturz 2005 steht ein Diakonieheim an der Abbruchkante. Es soll voraussichtlich im Mai abgerissen werden.
Die Grundwasserwerte an den zehn Messstellen lägen zum Teil deutlich über den Werten des niederschlagsreichen Jahres 2007, sagte Jörg Gothow vom Ingenieurbüro Wastra-Plan in Bergen. Am 8. April gingen in Lohme knapp 40 Liter Niederschlag nieder. «Seit dem Absturz vor drei Jahren wissen wir, dass der Hang aufgrund seiner geologischen Verhältnisse sehr labil ist.» Risse seien nicht erkennbar. Sofern die Grundwasserwerte wieder Normalniveau erreichten, könnten die Sperrungen aufgehoben werden.
Aufgrund der extremen Niederschläge sind im April bereits Teile der Kreideküste ins Rutschen gekommen. Dabei stürzten vor gut einer Woche rund 25 000 Kubikmeter Kreide in die Tiefe. In Göhren musste eine Straße unterhalb eines Binnenhanges gesperrt werden, an dem es Ende vergangener Woche Erdrutsche gegeben hatte.

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