Lloyd Fonds sieht Gleichgewicht in 2012

Die weltweite Containerschifffahrt muss nach Einschätzung der Anlagegesellschaft Lloyd Fonds wohl eine jahrelange Flaute durchstehen. Vermutlich frühestens 2012 komme die Branche wieder ins Gleichgewicht. Es gebe aber keinen Grund, in einem Schreckensszenario das Ende dieses Transportsektors an die Wand zu malen, teilte die Hamburger Fondsgesellschaft gestern in einer Analyse mit. Diese beruft sich auf verschiedene Prognosen wissenschaftlicher Institute und Beratungsunternehmen. Selbst im Krisenjahr 2009 sei von einem weltweiten Gesamtumschlag bei Seecontainern von rund 491 Millionen TEU (Standardcontainer) auszugehen. Das seien zwar weniger als 2008, aber immer noch etwas mehr als 2007.

«Die Grundtendenz eines künftig wieder wachsenden weltweiten Containerverkehrs hat sich nicht verändert», heißt es in der Analyse. Die Fondsgesellschaft zitiert dazu aus einer aktuellen Studie des Bremer Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), das im kommenden Jahr mit drei Prozent Wachstum im Seecontainerverkehr rechne. Anschließend seien wieder Wachstumsraten von acht bis neun Prozent zu erwarten. «Auf der Nachfrageseite kann von keinem grundsätzlichen strukturellen Problem ausgegangen werden», schreibt Lloyd Fonds.

Schwerer sei es dagegen, die Angebotsseite vorherzusagen. Das hänge unter anderem ab von der Verschrottung älterer Schiffe sowie Verschiebungen und Stornierungen bei bestellten Neubauten. Lloyd Fonds nimmt an, dass sich zunächst bei den kleineren und mittleren Containerschiffen bis zu einer Größe von 3000 TEU Angebot und Nachfrage wieder ausgleichen, bis 2014 oder 2015 auch bei den Containerriesen mit 10 000 TEU und mehr.

Die Containerschifffahrt ist von der Wirtschafts- und Finanzkrise und dem damit verbundenen Rückgang des Welthandels besonders stark betroffen. Verlässliche Marktdaten liegen noch nicht vor, doch wichtige Containerhäfen, Reedereien und Umschlagbetriebe mussten Mengenrückgänge um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Da die Fracht- und Charterraten völlig verfallen sind, arbeiten die Reedereien mit Verlust und haben mehrere hundert Containerschiffe vorübergehend aus dem Verkehr gezogen.

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