LHG-Streik: Reedereien ziehen Schiffe ab
Wegen der unsicheren Arbeitssituation in Lübeck droht dem Ostseehafen der Verlust von erheblichen Ladungsmengen. Bei der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) hat nämlich am Montag eine zweitägige Urabstimmung über einen unbefristeten Streik begonnen. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di hatten sich schon am Nachmittag rund 50 Prozent der Beschäftigten an der Abstimmung beteiligt. Hintergrund ist der seit Wochen andauernde Streit zwischen der LHG, der Stadt Lübeck und ver.di über die Arbeitsplatzsicherung beim geplanten Teilverkauf der LHG. Das letzte Gespräch dazu war am vergangenen Donnerstag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Lübecker Bürgerschaft will am 4. März über den Verkauf von 25,1 Prozent der LHG an den britischen Investor Rreef entscheiden.
Die schwedische Reederei-Gruppe Stena Line zieht bereits die Konsequenzen aus dem anhaltenden Arbeitskonflikt bei der Belegschaft der LHG. Danach wird die Reederei mit ihren beiden Frachtfähren „Stena Carrier" und „Stena Freighter" Kiel ansteuern. Der Hafenwechsel erfolgt „bis auf weiteres", erklärte Ulrich Kock, Frachtchef Deutschland und Zentral-Europa bei der Stena Line in Kiel, dem THB. Die beiden Frachtfähren werden am Ostuferhafen-Terminal abgefertigt. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, was jetzt in Lübeck passiert", sagte Kock weiter.
Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".