Letzter Auftrag für ZDF-„Küstenwache“

Seit 1997 liefert die ZDF-„Küstenwache“ einen Mix aus Spannung und Action vor maritimer Kulisse. Doch heute um 19.25 Uhr läuft die Crew des Küstenwachschiffs zu ihrem letzten TV-Einsatz aus.

1997 kreuzte zunächst die „Albatros“, später dann die „Albatros II“ für die Vorabendserie vor der Ostseeküste. Nach 17 Staffeln mit 299 Folgen ist nun aber Schluss mit den Abenteuern auf See. Als Nachfolger stehen bereits „Die Spezialisten – Im Namen der Opfer“ bereit, die ab 3. Februar an Land ermitteln.

3,87 Millionen Zuschauer schalteten in der vergangenen Woche ein, als die „Küstenwache“ zum vorletzten Mal lief – ein Marktanteil von 12,8 Prozent. Bei den für die Werbung am Vorabend wichtigen 14- bis 49-Jährigen blieb die Episode aber knapp unter fünf Prozent. Das Aus für die Serie aus dem Norden hatten die Programmverantwortlichen in Mainz bereits 2014 angekündigt. „Um unser Serienangebot kontinuierlich zu modernisieren, müssen wir uns gelegentlich von langlaufenden Formaten verabschieden“, teilte der Sender damals mit.

Mit dieser Entscheidung verschwinden auch vertraute Gesichter, die den Wohnstubeneffekt dieser Produktionen ausmachen: Bis in die 16. Staffel hinein etwa war Holger Ehlers (Rüdiger Joswig) der Kapitän an Bord, danach übernahm Thure Sander (Manou Lubowski) das Kommando. Die Küstenwache an der Ostsee leitet seit der zweiten Staffel Hermann Gruber (Michael Kind).

Für die Innenaufnahmen drehte die Opal Filmproduktion in Neustadt in Holstein, wo auch die reale Bundespolizei See zu Hause ist. Als Filmschiff „Albatros II“ stellte diese eines ihrer Schiffe, die BP 22 „Neustrelitz“ oder die BP 23 „Bad Düben“, zur Verfügung. „Doch damit sind die Gemeinsamkeiten auch schon fast zu Ende“, erklärte einmal ein Hauptkommissar der Bundespolizei See. „Die Handlung hat mit unserem Alltag nichts zu tun.“ Mord, Totschlag, Erpressung – solche Verbrechen standen nur für die TV-Küstenwache auf der Tagesord nung.

Aus welchen Bereichen die Serie ihre Geschichten schöpfte, machte auch gleich der vertraute Kommentar zu Beginn einer jeden Folge klar: „Die Küsten eines Landes sind offene Grenzen, offen für Handel und Tourismus, aber auch für Verbrechen. Um die Sicherheit auf dem Meer zu wahren, haben sich die Bundespolizei, der Zoll und andere Behörden zu einer Polizei auf See zusammengeschlossen; sie sind die Küstenwache.“

Neben der Stammcrew wirkten in 19 Jahren mehr als 1200 Episodendarsteller mit, darunter bekannte Gesichter wie die Schauspielerinnen Stephanie Stumph und Jenny Elvers oder Komiker Mike Krüger. Boxchampion Axel Schulz hielt als gefährlicher Yachtdieb das Team in Atem. Und Muskelmann Ralf Moeller zwängte sich für die 200. Folge in ein U-Boot, das er im Film in seine Gewalt brachte. Nach den zahlreichen Einsätzen gegen diverse Gangster wie Schmuggler, Piraten und Schleuser und nach diversen aufregenden Rettungsaktionen geht es auch in der finalen Folge noch einmal um Leben und Tod: Ist ein einstiger und totgeglaubter Elitesoldat zurückgekehrt und plant einen Anschlag? „Der unsichtbare Taucher“ versetzt die Küstenwache in höchste Alarmbereitschaft – bevor für immer Ruhe einkehrt. dpa/bre

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