Landes-Kredit für Nordic Yards

Das Land Mecklenburg-Vorpommern greift den beiden Nordic-Werften in Wismar und Warnemünde erneut mit einer Sonderhilfe unter die Arme. Für den Bau einer Offshore-Plattform gewährt das Land dem in russischer Hand befindlichen Werftenverbund einen Kredit über 26 Millionen Euro. Mit dem Darlehen solle die Bauzeitfinanzierung für die dritte im Auftrag von Siemens Energy gebaute Konverterplattform für Windkraftanlagen abgesichert werden, erklärte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag in Schwerin.

Gemeinsam mit Finanzministerin Heike Polzin (SPD) hatte er am Morgen den Finanz- und den Wirtschaftsausschuss des Landtages über die Finanzhilfe informiert. Üblicherweise übernimmt das Land Kreditbürgschaften für Bankendarlehen und vergibt selbst keine Kredite. Doch zur Überbrückung von Finanzengpässen wie etwa 2009 im Zuge der Insolvenz der damaligen Wadan-Werften und dem Neustart als Nordic Yards oder kurz darauf auch bei den Werften in Stralsund und Wolgast hatte das Land auch Darlehen in Höhe von rund 40 Millionen sowie 20 Millionen Euro gewährt. Laut Wirtschaftsministerium flossen die Mittel inzwischen weitgehend zurück. Das Land erhalte für das neue Kredit-Engagement - wie in den vorangegangenen Fällen auch - Grundsicherheiten an den Werftgrundstücken.

Laut Glawe finden Werften derzeit kaum noch Banken, die teure Neubauten vorfinanzieren. Das nun über das Landesförderinstitut gewährte Darlehen solle helfen, den für Mai 2012 an beiden Werftstandorten in Wismar und Warnemünde geplanten Baustart der dritten Offshore-Plattformen sicher-zustellen. Mindestens ein Jahr Bauzeit wird einkalkuliert. Das Auftrags-volumen beläuft sich dem Vernehmen nach auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Die neue Plattform mit dem Namen SylWin alpha wird fast 80 Meter hoch, 56 Meter breit und 82,5 Meter lang sein, hieß es. Die Anlage solle als Umspannwerk und Umrichter künftig bis zu 864 Megawatt erneuerbare Energie aus dem Windpark Sylwin in der Nordsee, etwa 70 Kilometer westlich von Sylt, in das deutsche Stromnetz einspeisen.


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