Kritik wegen Wattenmeer

Nach dem Hamburger Senat hat sich auch die SPD wegen ihrer Haltung zum Wattenmeer harsche Kritik von Umweltschützern zugezogen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) wirft dem Spitzenkandidaten der SPD zur Bürgerschaftswahl am 24. Februar, Michael Naumann, Unglaubwürdigkeit in der Umweltpolitik vor.
Anfang Januar habe die umweltpolitische Sprecherin der SPD, Monika Schaal, noch erklärt, ihre Partei unterstütze eine Anmeldung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe. Jetzt sei die Hamburger SPD aus Angst um die Elbvertiefung dagegen, kritisierte der NABU am Montag. "Dieser Kurswechsel ist eine klare Absage an den Naturschutz und fügt sich in das Bild des Elbvertiefungs-Befürworters Naumann", hieß es.
Einen Widerspruch sieht der NABU auch in der Berufung der ehemaligen niedersächsischen Umweltministerin Monika Griefahn in Naumanns "Kompetenzteam". Griefahn hatte sich immer kritisch zur Elbvertiefung geäußert. Sie sei zwar eine gestandene Fachfrau für Umweltfragen. "Aber soll gerade sie im Falle eines Wahlsieges für Herrn Naumann die Elbvertiefung durchboxen und das Weltnaturerbe Wattenmeer verhindern?", fragte der NABU.
Dänemark, die Niederlande und die deutschen Nordseeanrainer wollten das Wattenmeer ursprünglich gemeinsam als Weltnaturerbe bei der UNESCO anmelden. Dänemark stellte seine Beteiligung aber zurück.
Hamburg verweigerte seine Unterstützung zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls, um die geplante Elbvertiefung nicht zu gefährden. Aus Sicht von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) besteht ein "Restrisiko", dass der Status Weltnaturerbe das Vorhaben verzögert oder erschwert.


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