Kohlebunkerbrand historisch belegt

Der Untergang der „Titanic“ im Jahr 1912 sorgt für neuen Gesprächsstoff. Eine neue These zur Ursache des Untergangs kann durch Indiien belegt werden.

Der irische Journalist Senan Molony hat jetzt einen Kohlebunkerbrand als Untergangsursache erneut in die Öffentlichkeit gebracht. Auch wenn der US-Universitätsprofessor Robert Essenhigh aus Ohio seine eigene Theorie im Jahr 2004 erstmals in Umlauf brachte, so gibt es doch zwei gravierende Unterschiede: Essenhigh sprach davon, dass die Heizer immer schneller die Kohle aus dem Teil des brennenden Kohlebunkers verfeuerten und der Dampfer einen solchen Druck aufgebaut habe, dass er immer schneller fahren musste, was es dann unmöglich gemacht habe, im beginnenden Eisfeld abbremsen zu können, wodurch das Schiff letztendlich mit dem Eisberg kollidierte und sank. Schon damals wurde darüber diskutiert, dass womöglich dies auch zu einer Schwächung des Stahls geführt habe, was den Untergang womöglich begünstigte.

Senan Molony glaubt nun Beweise dafür gefunden zu haben, dass der Brand schon viel früher eingesetzt habe und somit der Stahl hohen Temperaturen ausgesetzt war. Er habe auf einem Foto entdeckt, dass sich darauf ein seltsamer Schatten befindet, als das Schiff noch in Belfast lag. Dieser Schatten liege seiner Ansicht genau dort, wo sich das Feuer befand, und wies daraufhin, dass so ein Brand schnell an die 1000 Grad Celsius erreichen könne, was ausreiche, den Stahl so weit zu beschädigen, dass er dann durch seine strukturelle Beschädigung zum Untergang beitrug.

„Titanic“-Historiker Andreas Pfeffer hatte schon 2004 die Theorie von Essenhigh kritisiert und folgte dessen Einschätzung nur bedingt. „Der Schwelbrand im Kohlebunker führte nicht dazu, dass die ,Titanic‘ schneller fuhr, allerdings könnte der Stahl durchaus in Mitleidenschaft gezogen worden sein, weil man später auch mutmaßte, dass möglicherweise ein Schott dadurch wegbrach.“ Der Schwelbrand indes ist historisch belegt, sagte Pfeffer, auch wenn man das bei der damaligen Reederei White Star Line nicht gern gehört hätte. fab

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