Knierim ist voll im Zeitplan

Die Kieler Knierim-Werft liegt mit dem Bau des weltgrößten Solar-Schiffs «PlanetSolar» voll im Zeitplan.

Schon in wenigen Tagen könne das Deck auf den Hauptrumpf des Katamarans aufgelegt werden, sagte Werftmitinhaber Gunnar Knierim jetzt in Kiel. Stapellauf und Jungfernfahrt sollen noch vor Beginn des Frühjahrs auf der Kieler Förde erfolgen. Bis zu vierzig Werft-Mitarbeiter sind seit Monaten mit der Fertigstellung des Rohbaus beschäftigt. Für das Unternehmen ist allein die Größe des Katamarans eine Herausforderung: Weil die «PlanetSolar» im Ganzen nicht in die eigene Werfthalle passt, wird der 31 Meter lange und 15 Meter breite Koloss auf dem Gelände der Kieler HDW-Werft fertiggestellt.

Die Idee zu dem nur durch Sonnenenergie angetriebenen Schiff stammt von Raphael Domjan, der in der Schweiz nicht nur seit Kinderzeiten segelt, sondern auch als Bergführer und Rettungsspezialist arbeitet. «Wir wollen beweisen, dass die notwendigen Technologien für ein solches Projekt bereits vorhanden sind», betont der Skipper, der sich selbst als «ökologischen Optimisten» bezeichnet. 2011 will Domjan zusammen mit dem französischen Abenteurer Gérard d'Aboville, der als erster Mensch mit einem Ruderboot den Atlantik überquerte, mit dem Solar-Katamaran rund um die Welt fahren. Möglichst viel Aufmerksamkeit sollen die «PlanetSolar» und ihr innovativer Einsatz alternativer Energien dann auf sich ziehen, um angesichts sich erschöpfender fossiler Rohstoffe auf die Notwendigkeit und Realisierbarkeit neuer Technologie-Lösungen hinzuweisen.

Ein ehrgeiziges Projekt, für das es nicht ganz einfach gewesen sei, Investoren zu finden, berichtet der Initiator. Rund 16 Millionen Euro müssen nach Aussagen Domjans aufgebracht werden. Gewinnen können habe man schließlich den Darmstädter Unternehmer Immo Ströher und seine Schweizer Holding Rivendell, die vornehmlich in Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, des Recyclings und des Umweltschutzes investiert und nun das Projekt Solar-Katamaran zu einem Großteil finanziert. «Das war ein wirklicher Glücksfall», glaubt der Schweizer Skipper.

Gemeinsam mit ihrem Investor hatten die Abenteurer Domjan und d'Aboville der Kieler Knierim-Werft das Projekt vorgeschlagen, die sonst auf den Bau von Hightech-Jachten spezialisiert ist. Hier sichert der Bau des Solar-Katamarans nicht zuletzt mindestens 30 Arbeitsplätze. Und bis zum Stapellauf ist noch voller Einsatz gefragt: Ab Dezember werde die Technik eingebaut und das Boot lackiert. Und schließlich sollen rund 500 Quadratmeter Photovoltaik- Module für eine Durchschnittsgeschwindigkeit von acht Knoten sorgen.

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