Kieler Woche ohne russische Marine

Wenn es am Samstag für die Kieler Woche (18. bis 26. Juni) offiziell „Leinen los“ heißt, wird die russische Marine erneut fehlen.

„Das ist bedauerlich. Leider ist es aber seit der letzten Kieler Woche nicht zu einer echten politischen Entspannung gekommen“, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD). Die Stadt Kiel hatte zuvor beim Auswärtigen Amt nachgefragt, ob sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr geändert habe und sie die russische Marine zur Kieler Woche einladen dürfe. Die Antwort lautete nach Angaben der Stadt jedoch, dass die politischen Gegebenheiten unverändert seien. Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise hatte das Außenministerium 2014 erstmals eine russische Fregatte von der Kieler Woche ausgeschlossen.

Insgesamt werden aber über 30 ausländische Marineeinheiten aus zehn Nationen in diesem Jahr in den Tirpitzhafen kommen. Darunter erstmals auch drei große Spezialschiffe für amphibische Operationen: die Docklandungsschiffe „Carter Hall“ (USA) und „Johan de Witt“ (Niederlande) sowie der britische Hubschrauberträger „Ocean“. Das Flottenflaggschiff der Royal Navy wird mit einer Verdrängung von 21.700 Tonnen das größte Schiff bei der diesjährigen Kieler Woche sein. Die US Navy schickt erstmals nach zwei Jahren wieder das Führungsschiff „Mount Whitney“ (18.400 Tonnen). Das deutsche Flaggschiff, der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ (20.000 Tonnen), wird für eine Reihe von Events genutzt – unter anderem für ein Konzert des Marinemusikkorps Kiel und die Begrüßung der ausländischen Delegationen durch den Inspekteur der Marine.

Alle Schiffe stehen am Sonnabend und Sonntag von 13.30 bis 17.30 Uhr zur Besichtigung offen. Ein drittes Open Ship gibt es am Mittwoch. Neben dem deutschen Segelschulschiff „Gorch Fock“ wird in diesem Jahr auch der russische Windjammer „Sedov“ fehlen. Beide Schiffe befinden sich derzeit in der Werft. Für die „Gorch Fock“ wird der Kieler Dreimaster „Thor Heyerdahl“ am 25. Juni bei der Windjammerparade vorneweg segeln.

Insgesamt stehen der Besuch von 4000 Seglern aus 50 Ländern und mehr als 200 Konzerte auf dem Programm des laut Veranstalter größten Sommerfestes Nordeuropas, zu dem drei Millionen Besucher erwartet werden. bre/dpa/FB

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