ITF-Protest für "Full City"-Crew

Nachdem ein norwegisches Berufungsgericht kürzlich ein früheres Urteil aufgehoben hat, wonach der Kapitän und der dritte Offizier der im Juli auf Grund gelaufenen „Full City" ihre Pässe zurückerhalten sollten, sieht sich nun die Internationale Transportarbeiter-Gewerkschaft (ITF) zu einem Protest gegen diesen Entscheid veranlasst.

Gemeinsam mit dem Internationalen Schiffsmanager-Verband (Intermanager) und drei norwegischen Seefahrer-Gewerkschaften verurteilt sie den Beschluss als „den schlimmsten Fall von Kriminalisierung von Seeleuten seit dem Unglück der ,Hebei Spirit‘ 2007". Die beiden chinesischen Seeleute dürfen nach dem Urteil auch weiterhin Norwegen nicht verlassen. Das Gericht begründete seinen Entschluss mit Bedenken, ob die Seeleute zum Prozess nach Norwegen zurückkommen würden.

Die Verbände kritisieren das Urteil als „rechtlich und moralisch nicht haltbar". Man unterstütze selbstverständlich die Untersuchung von Seeunfällen, heißt es in dem schriftlichen Protest. „Dieser Fall sieht aber wie bei der ,Hebei Spirit‘ sehr stark danach aus, dass Seefahrer pauschal festgehalten werden, nur um der Öffentlichkeit einen Schuldigen zu präsentieren, wenn Öl ins Meer ausläuft." Auch ITF-Chef David Cockroft findet scharfe Worte: „Diese Kriminalisierung ist eine der hässlichsten Entwicklungen in der Schifffahrt."

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