Interessenten für HSH-Anteile

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) will nach der Sanierung der angeschlagenen HSH Nordbank Anteile des Landes möglichst rasch verkaufen. «Das wird, schätze ich, im Jahr 2014 der Fall sein, eventuell auch schon ein Jahr früher», sagte Beust der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es gebe bereits erste Kontakte zu möglichen Interessenten. «Wir wollen möglichst langfristige Partner finden.»

Wer das sein könnte, sagte er nicht: «Da ist noch nichts spruchreif.» Der Regierungschef betonte, er könne sich auch andere Formen der Anteilsveräußerung vorstellen - längerfristig sieht er einen vollständigen Rückzug des Landes aus der Bank.

«Wichtig ist für mich, dass wir eine Bank haben, die Anliegen finanziert, für die andere Banken oder Sparkassen keine Expertise haben», sagte Beust und verwies dabei unter anderem auf die Bereiche erneuerbare Energien oder Schiffsfinanzierungen. Diese Bank müsse zudem lokal verankert sein. Filialen von Kreditinstituten mit Hauptsitz in Frankfurt/Main reichten nicht aus. Ob der Staat daran beteiligt sein müsse, sei sekundär. «Wir wollen nicht dauerhaft im Bankgeschäft tätig sein», sagte Beust.

Die Verkaufspläne des Hamburger Bürgermeisters decken sich mit den Vereinbarungen des Regierungsbündnisses von CDU und FDP in Schleswig- Holstein. «Wir wollen das eingesetzte Kapital zurückerhalten und uns schnellstmöglich von dieser Beteiligung trennen», heißt es im Koalitionsvertrag zur HSH Nordbank. Das Land soll auch keine weiteren Haftungsrisiken übernehmen, weder mit Garantien noch mit weiterer Kapitalzufuhr.

Die angeschlagene HSH Nordbank hatte im vergangenen Jahr 2,8 Milliarden Euro Verlust gemacht. In diesem Jahr wird mit einem Minus von rund einer Milliarde Euro gerechnet. Zuletzt hatten Hamburg und Schleswig-Holstein, die gemeinsam 85,5 Prozent der Bank halten, das Kreditinstitut mit einer Finanzspritze in Höhe von drei Milliarden Euro und Garantien über zehn Milliarden Euro vor dem Kollaps bewahrt.

«Die Hilfe des Staates für die HSH Nordbank hat zum Glück bislang noch keinen Cent gekostet», betonte Beust. Er räumte jedoch ein, dass Schleswig-Holstein und Hamburg das Risiko trügen und wegen der schlechten Geschäftslage der Bank auch keine Dividende erhielten.

Insgesamt sehe er die Bank aber auf dem richtigen Weg. «Es ist ein schwieriger Ritt auf der Rasierklinge. Bislang ist der Plan aber so gelaufen wie er laufen sollte», sagte Beust.

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