Hoher Verlust für HSH Nordbank
Die angeschlagene HSH Nordbank bleibt tief in den roten Zahlen.
Der Konzernverlust lag nach den ersten drei Quartalen bei 821 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 466 Millionen Euro. Die Risikovorsorge wurde auf 1,8 Milliarden Euro mehr als verdreifacht und wegen der Krise in der internationalen Containerschifffahrt in diesem Finanzierungssegment deutlich aufgestockt. 2008 hatte die Bank insgesamt einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht. In dem aktuellen Verlust sind auch Zahlungen an die Anteilseigener Hamburg und Schleswig-Holstein (203 Millionen Euro) für deren Garantien, an den Sonderfonds SoFFin (83 Millionen Euro) sowie Restrukturierungskosten (79 Millionen Euro) enthalten, teilte die Landesbank gestern mit.
Für Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher greifen die Sanierungsmaßnahmen. Dazu gehört auch ein Stellenabbau, die Zahl der Mitarbeiter wurde von 5070 auf 4365 reduziert. «In der Gesamtschau hat sich die Lage der Bank weiter stabilisiert. Wir bleiben überzeugt, ab dem Jahr 2011 wieder positive Ergebnisse zeigen zu können», teilte der Vorstandschef mit. Die Kernkapitalquote war Ende September mit 10,2 Prozent erstmals zweistellig (Ende 208: 7,5 Prozent).
Die Gesamterträge des Geldinstituts kletterten auf 1,9 Milliarden Euro (zuvor 757 Millionen Euro). Dabei kam es durch die Erholung der internationalen Finanzmärkte zu einer Trendwende im Handels- und Finanzanlageergebnis, das von minus 720 Millionen Euro ins Plus mit 374 Millionen Euro drehte. Der Zins- und Provisionsüberschuss als weitere Einnahmequelle blieb mit 1,44 Milliarden Euro (zuvor 1,47 Milliarden Euro) stabil.
Die Landesbank will ihre Sanierung «konsequent fortsetzen», nächster Schritt ist Anfang Dezember eine interne Abbaubank, in die unter anderem ausländische Immobilienfinanzierungen oder «faule Wertpapiere» übertragen werden. Insgesamt wird in die «Restructuring Unit» eine Bilanzsumme von rund 100 Milliarden Euro fließen. Derzeit liegt sie bei 186 Milliarden Euro (Ende 2008: 208 Milliarden Euro).
Trotz erhöhter Risikovorsorge, die in der Schifffahrt 959 Millionen Euro beträgt nach 22 Millionen Euro zur Vorjahres-Hochzeit auch der Branche, rechnet der führende Finanzierer 2009 «nur mit marginalen Ausfällen». Die Erträge dieses Bereiches stiegen bis Ende September um 51 Millionen auf 327 Millionen Euro. Dagegen gingen die Erträge im Immobiliensegment um 34 Millionen Euro auf 298 Millionen Euro zurück. Auch hier wurde die Risikovorsorge deutlich von 7,0 Millionen auf 247 Millionen Euro aufgestockt.