Havarist "Rena" auseinandergebrochen

Das Containerschiff "Rena" ist drei Monate nach seiner Havarie vor Neuseeland auseinandergebrochen. Es droht nun die Küste mit noch mehr Öl zu verschmutzen. Am Sonntag riss das Heck des Frachters bei einem schweren Sturm mit bis zu sieben Meter hohen Wellen ab. Das teilte die nationale Schifffahrtsbehörde (MNZ) mit. Zwar hatten Experten die Treibstofftanks weitgehend ausgepumpt, nachdem das Schiff im Oktober auf ein Riff aufgelaufen war. Es wird aber noch weiteres Öl in dem Wrack vermutet. Seit der Havarie wurde befürchtet, dass der Frachter entzweibricht. Die Einsatzkräfte erwarten, dass das Heck nun sinkt. Die beiden Wrackteile saßen unterdessen weiter auf dem Riff fest. Die See war noch zu rau, um Experten an Bord zu lassen. 

An dem zerbrochenen Wrack der "Rena"  haben sich bereits die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet: Neue Öllachen wurden an den nur wenige Kilometer entfernten Stränden von Mount und auf der Leisure-Insel angespült.
Säuberungsmannschaften waren am Montag im Einsatz, um den öligen Schlick einzusammeln, teilte die Schifffahrtsbehörde weiter mit. 

Am Waihi-Strand wurden Bruchteile zerschmetterter Container angespült. Die Marine war im Einsatz, um die wichtigsten Schifffahrtsstrecken auf versunkene und damit gefährliche Container abzusuchen. Mehrere hundert Boxen sind bei dem Unglück am Wochenende wahrscheinlich ins Meer gerutscht.

Das unter liberianischer Flagge fahrende Containerschiff war im Oktober nur 22 Kilometer vor der Küste von Tauranga auf ein Riff gelaufen. Es verlor 360 Tonnen Öl. Mehr als 2000 Vögel wurden verschmutzt und verendeten. Spezialisten pumpten Hunderte Tonnen Öl ab, aber in den Tanks verblieben Reste. Durch den Riss trat das Öl nun aus. Der philippinische Kapitän und der Navigationsoffizier des unter liberianischer Flagge fahrenden Schiffes müssen sich in einem Prozess für das Unglück verantworten. Sie sind gegen Kaution auf freiem Fuß in Neuseeland.

Durch das Unglück entstand nach Expertenschätzung ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. «Es ist davon auszugehen, dass sich das Gesamtvolumen der Schäden auf bis zu 150 Millionen US-Dollar (118 Mio. Euro) summieren wird», erklärte Olaf Fölsch, Schifffahrtsexperte beim Versicherungsmakler Aon am Montag in Hamburg.

Entspannung ist nicht in Sicht. Der Sturm soll noch tagelang andauern. Es sei daher sehr wahrscheinlich, dass das Heck in der stürmischen See sinke, sagte Jon Walker vom Bergungsteam. Die Bergung der Container könnte dadurch erschwert werden.



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