Havariekommando im Einsatz
An den Stränden der schleswig- holsteinischen Nordsee-Inseln Amrum und Föhr sind mittlerweile mehr als 1000 verölte Vögel gefunden worden. Die Zahl habe sich seit Montag drastisch erhöht, sagte der Sprecher der Wasserschutzpolizei in Husum, Wolfgang Boe, am Dienstag. Nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) sind bereits rund 100 Trauerenten gestorben. Vor allem vor Amrum seien viele Tiere betroffen. Einzelne verölte Vögel wurden auch auf Sylt, den Halligen und auf dem Festland gesehen. Bis zum Montag waren es noch rund 200 betroffene Tiere.
Die Ursache für die Verschmutzung war zunächst weiter unklar, mit ersten Ergebnissen der Laboruntersuchungen wird in den kommenden Tagen gerechnet. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg analysiert Gefieder- und Ölproben. Die Polizei teilte weiter mit, möglicherweise habe ein Schiff Verbrennungsrückstände aus dem Maschinenbetrieb illegal ins Meer geleitet. «Dies ist das gängige Öl, das man hier an den Küsten findet», sagte LKN-Sprecher Hendrik Brunckhorst. Mittlerweile hat das Havariekommando in Cuxhaven die Einsatzleitung übernommen.
«Noch immer gibt es in der Schifffahrt zu viele schwarze Schafe, die auf Kosten anderer ihren Dreck beseitigen», kritisierte Hans- Ulrich Rösner vom Wattenmeerbüro der Umweltschutzorganisation WWF.
Die Überlebenschancen für die verölten Vögel seien gering. Wegen des Öls verliere das Gefieder seine Isolationswirkung gegenüber dem kalten Wasser. «Die Vögel sterben an Unterkühlung», erklärte Brunckhorst.