Hapag-Lloyd: Umsatz-und Ergebnisrückgang

Die größte deutsche Linienreederei Hapag-Lloyd hat im vergangenen Jahr wegen des Preisverfalls im Frachtgeschäft einen deutlichen Ergebnisrückgang verzeichnet. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) betrug nach vorläufigen Zahlen rund 101 Millionen Euro, nach 550 Millionen Euro im Vorjahr. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Der Umsatz ging um rund zwei Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zurück. Das vergangene Jahr sei von einem "unerwartet aggressiven Preiskampf im Fernost-Verkehr sowie stark gestiegenen Öl- und Bunkerpreisen geprägt", hieß es. Im vierten Quartal allerdings konnte Hapag-Lloyd den Umsatz- und Gewinnrückgang wegen einer höheren Nachfrage verringern.

Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt sieht für das Gesamtjahr sein wichtigstes Ziel, operativ Geld zu verdienen, als erreicht an. Angaben zum Überschuss im vergangenen Jahr machte Hapag-Lloyd nicht. Bis Ende September schrieb das Unternehmen rote Zahlen. Die Reederei will am 22. März alle Zahlen veröffentlichen.

Am Dienstagabend wurde bekannt, dass sich TUI von weiteren Anteilen an dem Hamburger Unternehmen trennen will. Das Konsortium Albert Ballin um die Stadt Hamburg und den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, das seit fast drei Jahren die Mehrheit an Hapag-Lloyd hält, übernimmt für 475 Millionen Euro weitere Anteile an der Reederei. Der TUI-Anteil soll bis zur Jahresmitte von etwas mehr als 38 auf 22 Prozent schrumpfen.

Die TUI-Führung sieht sich nach dem erneuten Teilverkauf von Hapag-Lloyd-Anteilen auf dem Weg zum reinen Tourismuskonzern kurz vor dem Ziel. TUI-Chef Michael Frenzel betonte, es bleibe bei dem Vorhaben, möglichst bald komplett aus der Containerschifffahrt auszusteigen. "Der finale Ausstieg wird uns gelingen, sobald das Marktumfeld sich auftut." 

Für die verbliebenen Hapag-Lloyd-Aktien darf sich der Reisekonzern anschließend selbst einen Käufer suchen - oder die Anteile an die Börse bringen. Die Containerreederei, die früher zu 100 Prozent der TUI gehört hatte, sollte schon wiederholt an die Börse gebracht werden. Zuletzt war der Gang aufs Parkett im vergangenen Jahr an der unsicheren Entwicklung auf dem Kapitalmarkt nach der Katastrophe in Japan gescheitert. Auch Gespräche mit Investoren blieben erfolglos.

Die Unruhen in Nordafrika haben den Konzern nach Worten von Frenzel im vergangenen Geschäftsjahr 83 Millionen Euro gekostet. Einschränkungen im Sektor Kreuzfahrten nach dem jüngsten Unglück der "Costa Concordia" erwartet Frenzel nicht. Es sei zwar noch zu früh, die Auswirkungen für die Branche genau vorauszusagen. Bisher gebe es aber keine Anhaltspunkte für Auswirkungen auf die Buchungseingänge. Hapag- Lloyd-Kreuzfahrten habe bereits 63 Prozent der Reisen in diesem Jahr verkauft, bei TUI Cruises seien es sogar 80 Prozent. "Wir glauben an das nachhaltige Potenzial im deutsch-sprachigen Kreuzfahrtmarkt", sagte Frenzel.

Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht"

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