Hamburg gibt Jod für Seeleute aus

Wegen der Atomkatastrophe in Japan stellt Hamburg Jodtabletten für Seeleute zur Verfügung.

Damit sollen die Besatzungen von Schiffen ausgerüstet werden, die in das Seegebiet vor Japan fahren, teilte die Innenbehörde am Sonntag mit. „Ebenfalls stellen wir aufgrund eines Hilfeersuchens Japans Wassercontainer, Kanister, Decken sowie mobile Toiletten zur Verfügung", sagte Staatsrat Stefan Schulz. Vertreter verschiedener Behörden und Einrichtungen berieten bereits am Freitag über Auswirkungen der atomaren Notlage auf Hamburg. Die Experten gehen davon aus, dass keine Gefahr für die Hansestadt besteht. Informationen gibt es auf der Internetseite der Innenbehörde.

Unterdessen reagieren internationale Reedereien weiter auf die Katastrophe, die Schäden in den Häfen und die Gefahr der Radioaktivität. Die A.P. Moeller-Maersk Group etwa lässt alle ihre Schiffe einen großen Bogen um die außer Kontrolle geratenen Reaktoranlagen in Fukushima fahren. Die japanische Küstenwache warnte am Wochenende davor, näher als 50 Seemeilen an die Region heranzufahren. „Wir haben eine Zone vor dem Kraftwerk Fukushima festgelegt, in die Schiffe weder hinein- noch hindurchfahren dürfen", sagte Maersk-Sprecher Michael Storgaard. „Wir beobachten die Entwicklung, und solange es für sicher gehalten wird, legen Maersk-Schiffe weiter in japanischen Häfen an." APL erweiterte den „Sicherheitsbereich" für seine Frachter sogar auf 200 Seemeilen. Die Reederei nimmt darüberhinaus derzeit keine Buchungen für die Häfen Hitachinaka, Kashima, Ishinomaki, Ofunato, Shiogama, Sendai, Onahama, Shirakawa und Hachinohe an. Am Freitag sagte OOCL alle Anläufe für Tokio und Nagoya ab. Einige der für die japanische Energieerzeugung wichtigen Kohlelieferungen aus Indonesien wurden am Freitag nach China umgeleitet, teilte die indonesische Kohleminen-Vereinigung mit.

Derweil ankert ein zuvor auf Grund gelaufener Bulker der MOL jetzt an einer sicheren Stelle im Hafen von Ishinomaki. Der 32.380-Tonner „C. S. Victory" war bei dem Tsunami auf einen Wellenbrecher gedrückt worden. Nach Reedereiangaben konnte der Kapitän das Schiff aber ohne externe Hilfe befreien.

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