Großbrand zerstört Tanklager

Explosionen, riesige Stichflammen und ein See aus Kerzenwachs: Ein Großbrand hat in der Nacht zu Freitag ein Paraffinlager am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel zerstört.

Knapp 350 Feuerwehrleute und mehrere Löschboote, darunter der Löschkreuzer „Kiel" und Schlepper der SFK, benötigten rund vier Stunden, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt, die Schadenshöhe konnte noch nicht ermittelt werden. Die Brandursache war vorerst unklar. Laut Feuerwehr hatten Anwohner wegen eines brennenden Müllcontainers den Notruf gewählt.

Als der erste Löschzug eintraf, standen dann jedoch bereits die Tanks mit dem flüssigen Paraffin in Flammen. Einsatzkräfte sprachen vom größten Brand seit Jahrzehnten in Kiel. Aus dem wachsartigen und leicht brennbaren Stoff, der in den Tanks zur Verarbeitung vorgewärmt wird, werden unter anderem Kerzen hergestellt, aber auch Hautcremes. „Ohne die Löschschiffe hätten wir die Flammen gar nicht aufhalten können", sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Norbert Grave. „Bei solchen Bränden braucht man enorm viel Wasser." Seine Leute hätten immer wieder zurückweichen müssen, um sich vor Verpuffungen und brennenden Paraffin-Bächen in Sicherheit zu bringen, die sich ihren Weg hinab ins Wasser bahnten. Nur wenige Meter vor einem großen Öltank kamen die Flammen schließlich zum Stillstand.

Der Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal war vier Stunden lang unterbrochen. Fast 30 Seeschiffe mussten während der Sperrung auf beiden Seiten der Schleuse auf die Durchfahrt warten. Das Gelände der Abfüllanlage wurde durch das Feuer komplett zerstört, auch der benachbarte Anleger für die Kanalfähre ist nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsdirektion vorerst nicht mehr benutzbar. Das Ufer und die Schiffe mussten von einer dicken Schicht aus erkaltetem Wachs befreit werden.

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