„Gorch Fock (I)“ wechselt Liegeplatz
Das in Stralsund liegende frühere Segelschulschiff der Kriegsmarine, die „Gorch Fock (I)“, bekommt wegen der geplanten Neugestaltung des örtlichen Hafens vorübergehend einen neuen Liegeplatz. Zwei Schlepper haben das nicht mehr seetüchtige Schiff jetzt an den nahen Ersatzliegeplatz gebracht.
Das schwimmende Museum des Betreiber-Vereins Tall-Ship Friends soll bald wieder für Besucher öffnen.
Die Hansestadt Stralsund will zunächst alle Liegeplätze über und unter Wasser untersuchen, um den Sanierungsbedarf zu erkunden. Danach sollen Bauarbeiten folgen, um den Hafen attraktiver zu machen. Seit 2003 hat die 1933 innerhalb von nur 100 Tagen bei Blohm + Voss in Hamburg gebaute weiße Bark ihren Liegeplatz im Stralsunder Hafen. Sie ist Touristenmagnet, Filmlocation, Hochzeitsort sowie Zeitzeugnis einer spannenden maritimen Schiffsgeschichte.
Das 82 Meter lange ehemalige Segelschulschiff wird vom Verein Tall-Ship Friends betreut. Es wurde auf „Gorch Fock“, das Pseudonym des Schriftstellers Johann Kinau, getauft, der 1916 bei einem Schiffsuntergang ums Leben gekommen war. Am 30. April 1945 sprengte die Kriegsmarine das Schiff im Strelasund, 1947 wurde es auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration gehoben und in Rostock und Wismar instandgesetzt. Danach diente es bis 1992 unter dem Namen „Towarischtsch“ als Schulschiff der Handelsmarine der Sowjetunion. Nachdem es zunächst ein ukrainischer Eigner übernommen hatte, kam es 2003 in Besitz von Tall-Ship Friends. tja/dpa