Gespräche über Nordic Yards und Pipeline
Der Bau der Ostseepipeline Nord Stream und die Perspektiven für die Nordic-Werften in Warnemünde und Wismar sind Themen einer Reise von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) nach Moskau.
Wie das Ministerium in Schwerin gestern mitteilte, traf sich Seidel bereits am Sonntag mit dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel Russlands, Walentinowitsch Manturow, sowie dem Vize-Verkehrsminister Alexandrowitsch Olerski.
Beide Seiten seien an neuen, langfristigen Geschäftsbeziehungen sehr interessiert, ließ Seidel wissen. Ihn begleiten 18 Unternehmer aus den Bereichen Logistik, Dienstleistungen, Industrie und Verkehr.
Nach einem Treffen mit Gazprom-Generaldirektor Alexandr I. Medwedew sagte Seidel, die geplante Ostsee-Pipeline spiele «eine essentielle Rolle bei der Gewährleistung der europäischen Energieversorgungssicherheit». Mit der Ostseepipeline werde ein direkter Zugang zu den weltgrößten Erdgasreserven geschaffen, davon profitiere auch Mecklenburg-Vorpommern.
Im Gespräch mit dem Gazprom-Aufsichtsratsmitglied Igor Jussufow, dessen Sohn Vitali Jussufow die Werften in Wismar und Warnemünde übernahm, hat Seidel laut Mitteilung die Erwartungen Mecklenburg- Vorpommerns an die Weiterentwicklung der Nordic-Werften deutlich gemacht. «Bei allen Bemühungen muss es darum gehen, die Werften so aufzustellen, dass sie eine Perspektive haben. Hierfür sind Aufträge dringend nötig. Dabei sind alle Möglichkeiten der Werfteigner mit potenziellen Investoren auszuloten», forderte Seidel.
Auf Russland entfallen laut Ministerium 11 Prozent des gesamten Außenhandels Mecklenburg-Vorpommerns. Mit Ausfuhren im Wert von 462 Millionen Euro war Russland für den Nordosten im vorigen Jahr das zweitwichtigste Exportland. Hauptausfuhrgüter waren Eisen-, Blech- und Metallwaren, Nahrungsgüter sowie Span- und Faserplatten und Furniere. Die Einfuhren aus Russland nach Mecklenburg-Vorpommern hatten 2008 einen Wert von rund 360 Millionen Euro.