Gemeinsame Strategie gefordert
Europäische Gewerkschafter fordern eine gemeinsame Zukunftsstrategie für den Schiffbau. «Die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise treffen immer mehr Werften und maritime Zulieferer in Europa. Insbesondere die daraus resultierenden Finanzierungsprobleme führen dazu, dass sich die strukturelle Krise im Schiffbau weiter verschärft», heißt es in der «Berliner Erklärung» des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB), die gestern unter anderem an die Maritime Koordinatorin der Bundesregierung, Dagmar Wöhrl, geschickt wurde. Beteiligt an der Erklärung sind Arbeitnehmervertreter aus neun europäischen Ländern.
Viele Werften hätten bereits Personal abgebaut oder für die nächste Zeit Entlassungen angekündigt, teilte Heino Bade von der IG Metall Küste in Hamburg mit. Bade ist zugleich Vorsitzender des Schiffbau-Ausschusses des EMB. «Überkapazitäten in der Handelsschifffahrt, ausbleibende Aufträge für Werften und unzureichende Finanzierungsmöglichkeiten für bestehende und zukünftige Aufträge sind nur einige Symptome dieser Krise.» Die Gewerkschafter befürchten, dass sich die Wettbewerbsbedingungen angesichts staatlicher Subventionsprogramme in China und Südkorea weiter verzerren.