Fregatte "Karlsruhe" greift Seeräuber auf
Die deutsche Fregatte «Karlsruhe» hat im Indischen Ozean sieben somalische Piraten in Gewahrsam genommen. Die Besatzung der «Karlsruhe» habe am Dienstagnachmittag von einem französischen Fischerboot zunächst einen Notruf erhalten, teilte die EU-Marine- Einsatzgruppe Atalanta gestern in ihrem Hauptquartier im englischen Northwood mit.
Die Piraten griffen demnach das Fischerboot 350 Seemeilen östlich der Hafenstadt Mogadischu an. Die «Karlsruhe» sei dort auf Patrouille gewesen.
Nachdem Sicherheitskräfte an Bord des französischen Bootes Warnschüsse abgefeuert hatten, brachen die Piraten ihren Angriff ab und flüchteten. Ein Bordhubschrauber der spanischen Fregatte «Canarias» fand ihre beiden Schnellboote wieder und stoppte sie.
Bevor die «Karlsruhe» eintraf, warfen die Piraten Gegenstände über Bord. Die deutschen Marinesoldaten stellten aber noch Munition sicher. Die Besatzung des französischen Schiffes identifizierte die Seeräuber.
Die Bundesregierung muss nun in Absprache mit der Atalanta-Führung entscheiden, ob die Piraten in Deutschland angeklagt oder wieder freigelassen werden. «Derzeit ist eine Übergabe dorthin nicht vorgesehen», sagte der Atalanta-Sprecher. Wie in vergangenen Fällen erwägen die Beteiligten eine Überstellung der Piraten zur Strafverfolgung beispielsweise an Somalias Nachbarstaat Kenia.
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin sagte, ein ressortübergreifendes Gremium werde in den kommenden Tagen beraten, was mit den Piraten passieren soll und ein Verfahren festlegen. Bis dahin blieben sie an Bord der Fregatte.