Frachtschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt

Forscher haben in einer ehemaligen Kloake in Bremen einen fast vollständig erhaltenen Weserlastkahn aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Die Kombination von Abfällen und Mist habe für eine gute Konservierung des 17 Meter langen Schiffes gesorgt, sagte Landesarchäologe Dieter Bischop am Dienstag. Der ursprünglich 30 Meter große Kahn habe früher Steine zum Weitertransport nach Bremen gebracht. Bischop vermutet unter dem Wrack weitere Schiffsfunde. Die Archäologen fanden außerdem eine Goldmünze im Wert von rund 1000 Euro, ein Siegel aus dem Jahre 1575 sowie das Kugelgelenk der Schulter eines Nordkapwals. Der Fundort an einer Baustelle liegt am Rande der Bremer Innenstadt zwischen der Weser und einem Nebenarm. Im Jahre 1708 wurde die Brücke, unter der das Schiff versunken ist, nicht mehr benötigt und abgerissen. Danach diente der Ort als Schuttablage. Die Bewohner kippten Mist und Kot in den Fluss, bis er zugeschüttet war, erklärte Bischop. Das Wrack soll zur Restaurierung ins Deutsche Schifffahrtsmuseum nach Bremerhaven kommen. Bevor das Schiff jedoch endgültig ins Museum gelangt, müssen die Forscher ihren Fund zersägen. Die Einzelteile sollen dann unter kontrollierten Bedingungen trocknen, sagte Grabungsleiterin Daniela Jager. Das ursprünglich als Eke bezeichnete Schiff war auffällig schmal gebaut. Dadurch fielen niedrigere Zölle an, erklärte Bischop. Gut zu erkennen sind fest im Holz verankerte Ringe, die als Lager für die Ruder dienten.

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