Ferlemann nimmt Banken in die Pflicht
Die maritime Wirtschaft muss bei der Überwindung der Krisenfolgen nach „flexiblen Finanzierungs- und Bürgschaftslösungen" suchen.
Das erklärte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), in Rostock. Insbesondere seien die Banken gefordert, einen Beitrag zu leisten. Das gelte vor allem für die rund 250 Schiffe, die bei asiatischen Werften bestellt worden sind und in den kommenden Jahren dort gebaut werden. Der Verband Deutscher Reeder hat bereits einen zusätzlichen Bürgschaftsrahmen des Bundes in Höhe von 170 Millionen Euro pro Jahr für kleine und mittlere Reedereien gefordert.
Der Chef der Rostocker Reederei Laeisz, Nikolaus Schües, informierte den Staatssekretär darüber, dass es seinem Unternehmen mit allen Partnern gelungen sei, einen Großauftrag für den Bau von acht Autotransportschiffen in Asien zeitlich zu strecken. Die letzten beiden Schiffe würden dann nicht wie geplant 2011 an Laeisz abgeliefert werden, sondern erst 2012. ^
Laut Ferlemann zieht die Konjunktur in der Seeschifffahrt an. Experten erwarten 2010 einen Zuwachs im Container-Seetransport von sieben Prozent. Schües bestätigte den Aufwärtstrend. Lagen zu Jahresbeginn die Frachtraten für ein 2800-TEU-Schiff noch bei 4000 Dollar pro Tag, seien es heute 12.000 Dollar. Dies sei jedoch noch nicht auskömmlich. Die Grenze hierfür liege bei 20.000 Dollar pro Tag, so der Reedereichef.