"Fährverbindungen sind alternativlos"
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat gestern eine dreitägige Reise nach Dänemark und Schweden angetreten.
Zu Beginn seiner Reise ist Sellering an Bord der Fähre „Prins Joachim" auf der Fahrt von Rostock nach Gedser mit Scandlines-Chef John Steen-Mikkelsen zusammengetroffen. Beide Gesprächsteilnehmer zeigten sich überzeugt, dass der Verkehr über die Ostsee nach dem Ende der gegenwärtigen Krise wieder deutlich zunehmen wird. Mit Blick auf die anstehende Überarbeitung der EU-Leitlinien für die Transeuropäischen Transportnetze und die geplante feste Querung über den Fehmarnbelt hoben Sellering und Steen-Mikkelsen hervor, dass zur Bewältigung des steigenden Nord-Süd-Verkehrsaufkommens leistungsstarke und umweltfreundliche Fährverbindungen über die Ostsee nicht nur möglich, sondern auch alternativlos sind.
Scandlines will mit den jetzt bei der Volkswerft in Stralsund in Auftrag gegebenen zwei Schiffsneubauten für die Verbindung zwischen Rostock und Gedser die Bedeutung der Drehscheibe, speziell des Hafenstandortes Rostock untermauern. Die wesentlich größeren und nach den neuesten technologischen Erkenntnissen gebauten Schiffe werden die derzeit eingesetzte Tonnage im Laufe des Jahres 2012 ersetzen und damit den Bunkerverbrauch und den Emissionsausstoß so weit wie möglich reduzieren. „Das ist ein klares Konzept sowohl für die Wirtschaftlichkeit als auch für die Umwelt. Der Neubau der beiden Fährschiffe ist außerdem ein wichtiger Schachzug als Reaktion auf die geplante feste Fehmarnbeltquerung", so Steen-Mikkelsen.
Sellering und Steen-Mikkelsen kamen überein, auch gemeinsam für eine Aufnahme des Ostsee-Adria-Korridors in die Transeuropäischen Netze zu werben. Beide sagten, dass andere Korridore über die Ostsee davon nicht berührt seien, aber der Ostsee-Adria-Korridor ein attraktives Angebot für den Personen- und Güterverkehr darstellt, durch den die vorhandenen Kapazitäten genutzt und Engpässe andernorts vermieden werden.
Sellering hat auch noch einmal den Widerstand der Landesregierung gegen die Fehmarnbeltquerung erläutert. Er machte deutlich, dass die Landesregierung mit dem inzwischen beschlossenen Projekt ihren Frieden mache. Für heute ist ein Treffen mit dem dänischen Transportminister Hans Christian Schmidt in Kopenhagen geplant. Nach einem Besuch bei der Reederei DFDS will der Ministerpräsident nach Lund in Schweden weiterreisen.