Fähren-Weiterbau schrittweise

Der Weiterbau zweier Großfähren bei den früheren Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde soll in dieser Woche schrittweise anlaufen. «Bislang haben nur Kollegen in der Verwaltung ihre Arbeit wieder aufgenommen», sagte die Wismarer Betriebsrätin Ines Scheel am Montag der dpa. Für die Mitte September nach monatelangem Ringen beschlossene Fortsetzung des Fähren- Baus würden die Schiffbauer nun «je nach Baufortschritt» eingestellt.

«Die Mitarbeiter aus der Fertigung sollen im Wochenverlauf ihre Angebote bekommen», erklärte Scheel. Die Fähren sind für die schwedische Reederei Stena Line bestimmt.

Nach der Insolvenz der Wadan-Werften im Juni hatte der russische Investor Jussufow die Betriebe übernommen, die seither als Nordic Yards firmieren. Wann und in welchem Umfang die Arbeit auf die beiden Standorte des drittgrößten deutschen Schiffbauers zurückkehrt, sollen die Beschäftigten nach Angaben des Warnemünder Betriebsrats Harald Ruschel am Dienstag erfahren. Die Transfergesellschaft, in die die Schiffbauer zunächst übernommen worden waren, habe zu einem Informationsgespräch eingeladen. «Heute war noch nichts vom Wiederanfahren der Produktion zu sehen», berichtete Ruschel. Wadan- Transferchef Oliver Fieber rechnete damit, dass in dieser Woche 300 weitere Kollegen ein Übernahmeangebot bekommen werden.

Bereits am vorigen Donnerstag hatte es nach Auskunft der Transfergesellschaft 59 Übernahme-Offerten des Nachfolge-Unternehmens Nordic Yards an frühere Wadan-Beschäftigte gegeben. Über die in den Verträgen enthaltenen Lohn- und Arbeitszeit-Bedingungen entzündete sich jedoch ein heftiger Streit zwischen der Nordic-Spitze und der IG Metall, die ein Festhalten am Flächentarifvertrag fordert. Mehrere hundert Schiffbauer hatten am Freitag in Wismar und Warnemünde unter anderem gegen mögliche Lohneinbußen von 25 Prozent, weniger Urlaubstage und eine Verlängerung der Arbeitszeit demonstriert. Erste Verhandlungen von Gewerkschaft und Betriebsrat mit Anwälten des neuen Werfteigners Witalij Jussufow waren zuvor ohne Ergebnis geblieben.

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