Entscheidung über deutsche Werften
Gleich zwei bedeutende Werftgruppen in Deutschland stehen heute besonders im Blickpunkt des Interesses.
Bei ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) mit Standorten in Hamburg und Kiel soll die Übernahme an Abu Dhabi Mar beschlossen werden. Und bei den einst drittgrößten Werften der Bundesrepublik kommt für die Nordic-Mitarbeiter am heutigen Mittwoch alles auf Neu-Eigentümer Vitaly Yusufov an. Kann der Russe, der die insolventen früheren Wadan Yards in Wismar und Rostock im August kaufte, in letzter Minute die nötigen Kredite für einen schon unterschriebenen 100-Millionen-Euro-Auftrag aus seiner Heimat unter Dach und Fach bringen? Denn die Bundesregierung hatte sich geweigert, den deutschen Schiffbauern weitere Staatshilfen zu gewähren.
In Hamburg geht eine Ära zu Ende. Der Traditionsbetrieb Blohm + Voss, die letzte der einst zahlreichen Großwerften im Hafen, wird nun auch offiziell an die arabische Schiffbaugruppe Abu Dhabi Mar (ADM) verkauft. Das letzte Wort hat heute der Aufsichtsrat der Muttergesellschaft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS). Damit wird der weitgehende Ausstieg des Düsseldorfer Stahlkonzerns aus dem zivilen Schiffbau besiegelt. Bereits gestern tagte der Blohm + Voss-Aufsichtsrat für die Bereiche Neubau, Reparatur und Maschinenbau sowie das ebenfalls betroffene Gremium der Kieler HDW.
Aber an der entsprechenden Zustimmung gibt es keine ernsthaften Zweifel. Grundsätzlich hatten sich die beiden Partner schon im vergangenen Oktober auf das Geschäft geeinigt; seitdem wurde um Details und Einzelheiten des komplexen Deals gerungen.
Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".