Dritter Offshore-Windpark in deutscher Nordsee

In der deutschen Nordsee hat der Bau des dritten Offshore-Windparks begonnen.
Spezialschiffe nahmen von Bremerhaven und dem niederländischen Eemshaven aus Kurs auf das Baugebiet des Windparks „Trianel Borkum West II“, der 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum entsteht. Dort sollen von 2014 an 80 Windräder 400 Megawatt Windstrom erzeugen, teilte die Stadtwerke-Kooperation Trianel in Aachen mit. Die Windräder werden 160 Meter hoch sein. Beteiligt an dem Windpark sind 33 Stadtwerke und Regionalversorger unter der Führung der Trianel GmbH.
Zum Baustart werden von Bord eines Spezialschiffes aus die ersten Stahlrohre zur Befestigung der Fundamente in rund 30 Meter Wassertiefe eingeschlagen. In der ersten Bauphase sollen 40 Turbinen mit einer Leistung von je fünf Megawatt entstehen. Sie sollen zum Jahreswechsel 2012/2013 ans Netz gehen. Trianel beziffert die Kosten der ersten Phase auf 800 Millionen Euro.
Erstmals sollen beim Bau große Blasenschleier mit einem Durchmesser von 100 Metern als Schallschutz eingesetzt werden. Umweltschützer sorgen sich besonders um Schweinswale, deren Gehör und Orientierungssinn durch Tausende von Hammerschlägen geschädigt werden könnten. Für jeden Pfahl sind rund 3000 Rammschläge nötig.
Der Naturschutzbund (NABU) begrüßte den Einsatz dieser neuen Schutztechnik für die Wale. Bei einem erfolgreichen Verlauf gebe es für Offshore-Planer keine Ausreden mehr, auf diese Technik zu verzichten, hieß es. Nur mit umweltschonenden Verfahren könne grüner Strom vom Meer seinem eigenen Anspruch gerecht werden, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Bislang stehen in der deutschen Nordsee zwölf Windräder im Testfeld „alpha ventus“ und 19 von 80 geplanten Windkraftanlagen im ersten kommerziellen Windpark „Bard Offshore 1“.
Nach Ansicht des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts HWWI werden die Offshore-Windenergie und die dafür notwendigen neuen Netze vor allem in Norddeutschland zu einer steigenden Wertschöpfung beitragen. Dabei siedele sich die Produktion eher an den Rändern der Metropolregion Hamburg an, Entwicklung, Steuerung und Finanzierung jedoch eher im Zentrum, sagte HWWI-Chef Thomas Straubhaar bei der Vorstellung einer neuen Studie zu Kosten und Nutzen der Energiewende. Dem Risiko der Stromverteuerung stünden so gewichtige Wachstumspotenziale gegenüber, von denen die Metropolregion Hamburg überdurchschnittlich profitieren werde, hieß es.

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