Crew überwältigt Piraten nach Überfall
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben Piraten am Dienstag vor der somalischen Küste zugeschlagen und ein koreanisches Frachtschiff mit 22 Mann Besatzung gekapert. Pech für die Seeräuber: Die Matrosen dachten gar nicht daran, klein beizugeben, sondern nutzten die erste Gelegenheit, die Piraten zu überwältigen, berichtete der britische Rundfunksender BBC am Dienstagabend (Ortszeit). Die Piraten hatten das Schiff kurz vor dem von Truppen der Afrikanischen Union (AU) bewachten Hafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu in ihre Gewalt gebracht. Die Entführer hätten sich zunächst als Lotsen ausgegeben, sagte AU-Sprecher Paddy Ankunda. Die Piraten forderten ein Lösegeld von 15 000 Dollar für die Freilassung von Schiff und Besatzung. Gegen die Übermacht der wütenden Seeleute kamen die Piraten jedoch nicht an. Die 22 Seeleute konnten die acht bewaffneten Seeräuber überwältigen. Erst am Sonntag war vor der somalischen Küste ein japanisches Schiff mit 23 Seeleuten an Bord gekapert worden. Beim Internationalen Seefahrtbüro (IMB) ging ein Notruf des Tankers ein, seitdem fehlt jede Spur von ihm. Nach IMB-Angaben gilt die Küste vor Somalia als eines der am meisten von Piraten heimgesuchten Seegebiete. Nur in Indonesien sei die Lage noch schlimmer.