Bug der "Urd" sank auf Grund

Die Kollision des RoPax-Schiffes „Nils Holgersson“ mit der Fähre „Urd“ im Hafen Travemünde ist relativ glimpflich ausgegangen. „Es hat hohen Sachschaden an den beiden Schiffen gegeben, aber glücklicherweise sind keine Menschen verletzt worden“, sagte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) am Freitag, nachdem er sich am Skandinavienkai über die Lage informiert hatte. Auch trat kein Öl aus, teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit, das die Gesamteinsatzleitung von der Feuerwehr Lübeck übernahm. 

Am Skandinavienkai war am Vorabend die „Nils Holgersson“ der TT-Line bei einem Wendemanöver aus dem Ruder gelaufen und hatte ein sechs Quadratmeter großes Loch in die Bordwand der für Scandlines fahrenden „Urd“ gerissen. Durch das Loch unterhalb der Wasserlinie strömte Wasser in das Autodeck des Schiffes, das bereits voll beladen war. Durch das eindringende Wasser bekam die „Urd“ Schlagseite. Zunächst konnte Schlimmeres verhindert werden, indem die beschädigte Sektion abgeschottet wurde. Später sank der Bug des Schiffes jedoch ab. Der Wassereinbruch war zu stark, auch die zusätzlich an Bord gebrachten Pumpen konnten die Fähre nicht schwimmend halten. 

In der Nacht zu Freitag konnten Taucher das Loch im Rumpf der 170 Meter langen „Urd“ abdichten. Danach wurde das Wasser abgepumpt. Dadurch hob sich der vordere Teil des Schiffes von alleine, wie eine Sprecherin des Havariekommandos bestätigte. Unklar war dagegen noch die Unfallursache. Die „Nils Holgersson“ hätte eigentlich auf der Trave wenden müssen, um rückwärts an den Anleger zu manövrieren. Stattdessen steuerte sie nach Augenzeugenberichten geradeaus und fuhr der „Urd“ in die Seite. Auch die Höhe des Sachschadens an beiden Schiffen ist noch unbekannt. Die „Urd“ werde voraussichtlich bis Mitte Mai ausfallen, sagte ein Scandlines-Sprecher. Auch an der „Nils Holgersson“ stellte ein Gutachter Schäden im Bugbereich fest, die einen Werftaufenthalt nötig machen.

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