BLG plant Krisentarifvertrag
Mit einem Krisentarifvertrag will die BLG Logistics Group den dramatischen Umschlagrückgang in Bremerhaven und Bremen in den Griff bekommen. In den Verhandlungen mit der Gewerkschaft geht es um Lohnabschläge, Weihnachtsgeld und die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche.
Die BLG und ihre Tochtergesellschaften beschäftigen in den beiden Hafenstädten zusammen rund 7000 Mitarbeiter. Nach Rekordzahlen im Vorjahr ist bis Ende September 2009 der Autoumschlag um 47 Prozent eingebrochen. Im Stückgut beträgt das Minus 40 Prozent, bei Containern 20 Prozent.
Für die rund 1100 Mitarbeiter der BLG-Tochter Eurogate am Bremerhavener Containerterminal ist die Beschäftigung nach Angaben einer Firmensprecherin auch für 2010 gesichert. Allerdings gebe es künftig veränderte Schichtpläne mit mehr Nacht- und Wochenenddiensten. Die 35-Stunden-Woche bleibt bestehen, sagte die Sprecherin. Am Terminal werde vorerst weiter kurzgearbeitet. Über die Einigungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft hat die Geschäftsleitung gestern auf einer Mitarbeiterversammlung informiert.
Eurogate hatte 2008 mit rund 5,5 Millionen Containern den Umschlag um 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Der BLG-Konzern hatte im vergangenen Jahr mit einem Jahresüberschuss von 74,5 Millionen Euro (2007: 68,1) einen Rekord eingefahren. Die weltweite Krise hat die Hafenwirtschaft mit Verspätung erreicht, sagte BLG-Sprecher Hartmut Schwerdtfeger.
Ein Anziehen der Konjunktur werde in den Häfen auch erst später spürbar. BLG-Chef Detthold Aden erklärte: „Beim Containerumschlag werden wir drei bis vier Jahre brauchen, um die Umschlagzahlen von 2008 wieder zu erreichen. Beim Automobilumschlag weiß ich nicht, ob wir jemals zu den Zahlen von 2008 zurückkehren werden."