Bekenntnis zu Nordic-Standorten gefordert
Den Versprechungen der vergangenen Monate sollen endlich Taten folgen: Vor einer möglichen weiteren Förderung des Landes für die existenzbedrohten Nordic-Werften hat die SPD-Landtagsfrakton Mecklenburg-Vorpommerns Eigentümer Witali Jussufow und Insolvenzverwalter Marc Odebrecht zu einem Bekenntnis für die Standorte in Wismar und Rostock-Warnemünde aufgefordert.
Beide sollten eindeutig Position zu der Frage beziehen, ob sie noch an eine Perspektive für die seit Juni 2009 insolventen ehemaligen Wadan-Werften glaubten. «Und dieses Bekenntnis muss sich darin äußern, dass sie bereit sind, entsprechende Mittel einzusetzen», verlangten Fraktionschef Norbert Nieszery und SPD-Wirtschaftsexperte Jochen Schulte in Schwerin. Das Thema solle im März im Landesparlament beraten werden.
Knapp einen Monat vor dem Auslaufen der Transfergesellschaften sei es an der Zeit, dass sich der russische Investor und die Wadan- Insolvenzverwaltung zu den Chancen des Unternehmens äußerten. Es könne «nicht angehen, dass die Landesregierung eine Million Euro nach der anderen in die Fortführung der Transfergesellschaften steckt, ohne dass sich Perspektiven für die Arbeitnehmer abzeichnen».
Falls sich der Schiffbau nicht weiterführen lasse, müssten alternative Konzepte für eine industrielle Nutzung der Werftflächen diskutiert werden. Sobald man hier klarer sehe, werde sich die rot-schwarze Koalition in Schwerin «konstruktiv an der Entwicklung einer Zukunftsperspektive beteiligen». Eine Lösung sei auch im Interesse der Familien der Werftarbeiter und der Zulieferer dringend nötig.
Bereits Ende März sollen die beiden Auffanggesellschaften für die einst 2500 Wadan-Beschäftigten nach jetzigem Stand beendet werden.
Bei Nordic ist seit zwei Jahren keine Schiffsbestellung mehr eingegangen. Bei einem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) in Moskau erteilte die russische Regierung den von Jussufow immer wieder angekündigten Neuaufträgen vorige Woche eine Absage. Die Staatsbank KfW soll nach Angaben aus Regierungskreisen nun prüfen, ob Nordic Hilfen aus dem «Deutschlandfonds» erhalten kann. Einen möglichen Millionenauftrag der Bremer Reederei Beluga wollten die Unternehmen dagegen vorerst nicht bestätigen.