Baubeginn verzögert sich
Der für dieses Jahr geplante Baubeginn des ersten kommerziellen Windparks «Bard Offshore 1» in der deutschen Nordsee verschiebt sich voraussichtlich auf Januar. Vor Baubeginn müsse eine neue Offshore-Umspannplattform repariert werden, teilte ein Sprecher gestern im ostfriesischen Emden mit.
Die Plattform «Bard 1» sei nach mehr als zwei Monaten im niederländischen Eemshaven angekommen, hieß es weiter. Sie habe bereits am 10. Oktober das Dock der Werft Harland & Wolff im irischen Belfast verlassen. Wegen schlechten Wetters verzögerte sich die Überfahrt. Die Reparatur von Sturmschäden in Eemshaven werde voraussichtlich mehrere Wochen benötigen.
Der 7000 Tonnen schwere, 90 Meter hohe und 40 mal 40 Meter breite Koloss wurde von zwei Schleppern gezogen. Er konnte wegen seiner Größe keinen Hafen anlaufen und musste bei Sturm auf Reede bleiben.
Meterhohe Wellen hätten nur geringe Schäden verursacht, die jetzt beseitigt werden sollten. Auch ein weiterer Zwischenfall sei glimpflich verlaufen. Bei einem Stopp im niederländischen Vlissingen sei ein chinesischer Tanker mit der vertäuten Plattform kollidiert.
«Bard 1» dient als «Steckdose im Meer» für den geplanten Windpark rund 100 Kilometer nordwestlich von Borkum. Auf der Plattform mit einem fest stationierten Wartungsteam wird der Strom von 80 Windkraftanlagen gesammelt und an eine Nachbarplattform übergeben. Von dort gelangt der in Gleichstrom gewandelte Strom zum Festland.
Noch im Dezember soll auch das Errichterschiff «Wind Lift 1» nach Angaben von Bard Eemshaven ansteuern. Je nach Wetterlage könne dann im Januar der Bau der ersten Offshore-Anlagen beginnen.