"Arctic Sea" in Ostsee angegriffen

Schwedens Polizei ermittelt mit Hochdruck wegen einer möglichen Schiffkaperung vor einigen Tagen auf der Ostsee. Dabei sollen acht maskierte und bewaffnete Männer den unter Malta-Flagge betriebenen Frachter „Arctic Sea" (BRZ 3988) zwölf Stunden in ihre Gewalt gebracht und russische Besatzungsmitglieder durch Schläge mit Gewehrkolben verletzt haben.

Die Piraten hätten das Schiff nach einem halben Tag ohne irgendwelche Diebesbeute wieder verlassen, berichtete die finnische Reederei des Schiffes. Vor diesem Hintergrund vermuten Beob-ach-ter, dass möglicherweise Drogengangster hinter der Kaperung standen. Die „Arctic Sea" war auf der Reise von Finnland nach Algerien und setzte ihre Fahrt nach dem Verschwinden der Piraten fort.

Der zuständige Fahndungschef Ingemar Isaksson bestätigte am Freitag, dass die Reederei des Schiffes einen entsprechenden Bericht bei der russischen Botschaft in Helsinki abgeliefert hat. Die Behörden in Moskau hätten dann die Polizei in Schweden erst nach knapp einer Woche eingeschaltet. Die Kaperung soll sich bereits in der Nacht auf Freitag vorletzter Woche ereignet haben.

Isaksson erklärte, dass es „noch viele offene Fragen, aber keinen direkten Kontakt mit der Besatzung gibt". Nach Angaben der Reederei hatten die acht maskierten und bewaffneten Männer den mit Holz beladenen Frachter nordöstlich der Ostseeinsel Öland geentert. Sie gaben sich als Drogenfahnder der Polizei aus und durchsuchten das Schiff systematisch. Einem der 15 vorwiegend aus Russland stammenden Seeleute an Bord seien Zähne ausgeschlagen worden, hieß es weiter. In jüngster Vergangenheit hat es nicht einen einzigen Vorfall mit Piraten in schwedischen Gewässern gegeben.

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