Arbeit geht unvermindert weiter

Drei Tage nach der Verständigung auf ein Rettungspaket für die Hegemann-Werften gehen die Arbeiten in Stralsund und Wolgast unvermindert weiter.

Der Auftragsbestand werde ganz normal abgearbeitet, sagte Unternehmenssprecherin Michaela Götz-Brinkmann gestern in Bremen. Aussagen zum Thema Stellenabbau seien „reine Spekulation". Die Belegschaften wurden gestern von den örtlichen Geschäftsführungen über die wirtschaftliche Situation und die weiteren Schritte informiert. Am Freitag hatten sich Land und Banken auf die Gewährung millionenschwerer Darlehen geeinigt, mit denen eine bestehende Liquiditätslücke kurzfristig geschlossen werden soll.

Parallel zum 65-Millionen-Euro-Rettungspaket soll dem Vernehmen nach der Hamburger Unternehmenssanierer Martin Hammer in den kommenden Monaten ein Konzept zum Erhalt der drei Schiffbaustandorte Stralsund, Wolgast und Berne an der Unterweser erarbeiten. Hammer, Geschäftsführer der Hamburger K & H Business Partner GmbH, gilt als Restrukturierungsexperte für angeschlagene Unternehmen.

Der Betriebsrat der Wolgaster Peene-Werft, Carsten Frick, forderte die Einbeziehung der Betriebsräte bei der Erarbeitung dieser Konzepte. „Wenn die Fachleute zu uns vor Ort kommen, um die Strukturen zu erkunden, darf das nicht an uns vorbeigehen", sagte er. Die Mitarbeiter verfolgten die weiteren Entwicklungen kritisch. Den Beschäftigten der seit 2007 zur Hegemann-Gruppe gehörenden Stralsunder Volkswerft ist nach Angaben des Betriebsrates versichert worden, dass die Werft am Strelasund selbst keine Liquiditätsprobleme habe.

Das Sanierungskonzept ist Voraussetzung dafür, dass die Banken wieder Kredite für Schiffszwischenfinanzierungen geben, die wiederum durch Bürgschaften abgesichert werden. Bund und Land hatten bereits Bürgschaften in Höhe von 280 Millionen Euro signalisiert. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) mahnte nun mehr Engagement bei den Hegemann-Werften an. „Das Land, aber auch der Bund sind klar entschlossen hier zu helfen", sagte Seidel. Aber helfen könne man nur jemandem, der selbst engagiert um seine Entwicklung kämpfe. „Das muss bei der Hegemann-Gruppe besser werden", machte Seidel deutlich. Gegenwärtig sind auf den Werften in Wolgast und Stralsund je 60 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Volkswerft Stralsund verfügt nach Angaben des Wirtschaftsministeriums über einen Auftragsbestand von sechs Neubauten und 13 Optionen. Die Peene-Werft Wolgast hat Aufträge für neun Schiffe und eine Option. Auf den Hegemann-Werften in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten rund 2000 Menschen.

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