"Antonia"-Taufe an der Überseebrücke

Die Hamburg Bunker Service GmbH (HBS) und die Shell Deutschland Oil GmbH haben gestern an der Überseebrücke das erste Doppelhüllen-Tankschiff für die Belieferung von Schiffen mit Marine-Schmierstoffen der Shell im Hamburger Hafen in Dienst gestellt.

Die elfjährige Antonia Böhm, Tochter des HBS-Chefs Frank Böhm, taufte den Neubau auf den Namen „Antonia". Mit der Inbetriebnahme dieses Fünf-Millionen-Euro-Neubaus kommen Shell und HBS den gesetzlichen Anforderungen deutlich zuvor, denn erst ab 2018 dürfen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Staaten für den Binnenschiffstransport von Mineralölprodukten nur noch Doppelhüllentanker eingesetzt werden. Rohöl für die Shell-Raffinerien in Deutschland wird bereits heute ausschließlich mit doppelwandigen Tankern transportiert.

Das TMS „Antonia" wird exklusiv für Shell hochqualitative Marine-Schmierstoffe ausliefern. Das Tankschiff mit dreiköpfiger Besatzung fährt dazu direkt die im Hamburger Hafen anliegenden Schiffe an. Zu den ausgelieferten Produkten gehören Zylinder- und Motorenöle (zum Beispiel Alexia 50 und LS sowie Argina T40 und T30) sowie Spezialöle (Sirius), die für kleinere Schiffsaggregate verwendet werden.

Die „Antonia" wird 60 bis 70 Belieferungen pro Monat vornehmen. „Für uns bedeutet dieses Schiff ein Stück Liefersicherheit in einem der wichtigsten Häfen der Welt. Seine hohe Ladekapazität macht uns bei der Belieferung unserer Kunden sehr viel flexibler und unabhängiger", so Gerhard Köbe, Leiter des Marine-Bereichs bei Shell in Hamburg.

Mit einer Länge von 99,80 Metern und einer Breite von 9,45 Metern fasst das neue Tankschiff zehnmal so viel Ladung wie die „TMS 26" (früher „Shell 26"), die seit 1965 in Hamburg im Auftrag der Shell Schmierstoffe ausgeliefert hat und von HBS nun bis Dezember bei einer Hamburger Werft für den Gasöltransport umgebaut werden soll. Die neue „Antonia" weist mit 1500 Tonnen Ladung einen Tiefgang von 2,65 Metern auf, bei maximaler Beladung mit 2100 Tonnen sind es 3,45 Meter. Eine Besonderheit ist der 22 Meter lange begehbare Bunkerbaum, der das „Anbordkommen" auf dem Kundenschiff extrem sicher macht.

Gebaut wurde die „Antonia" bei der Modul- und Anlagenbau GmbH (MAB) in Lubmin. Die MAB hat dort in der Dampfturbinenhalle des ehemaligen Kernkraftwerks Lubmin die europaweit modernste Paneel-Fertigungsstraße errichtet. „Ein Kaskobau innerhalb von nur acht Wochen ist hier durchaus realistisch – und das in einer im Binnenschiffbau noch nie dagewesenen Qualität", so Frank Böhm. Die Innenausrüstung erfolgte bei der WIS Marine GmbH in Wismar.

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