"Alexander von Humboldt" vor Verkauf

Die «Alexander von Humboldt» soll verkauft und durch einen 15 Millionen teuren Neubau ersetzt werden. Ein neues Schiff segelt kostengünstiger, weil deutlich weniger Reparaturen anfallen, sagte gestern Diedrich Rickens vom Vorstand der Deutschen Stiftung Sail Training (DSST), der das Schiff gehört.

Die Sicherheit der 1906 gebauten Bark als Jugend- und Ausbildungsschiff kostet die DSST jedes Jahr rund 400 000 Euro - «mit zunehmender Tendenz.» Bislang stehe nicht fest, auf welcher Werft die «Alex II» gebaut werden soll. «Wir sind mit zwei Werften in Endgesprächen», sagte Rickens. Die Zustimmung des Aufsichtsrates zur Auftragsvergabe des neuen Schiffes soll noch in diesem Jahr eingeholt werden.

Die Verkaufspläne bedeuten nicht, dass die «Alex I» schon vor Fertigstellung des Nachfolgeschiffes unter neuer Flagge segeln werde, sagte Rickens. «Solange die heutige "Alex" in ihrem letzten Törnplan fährt, werden wir unsere Stammcrew-Mitglieder mit einer schon betriebsbereiten "Alex II" vertraut machen, damit auch ihre ersten Törns schon zu einem Erfolg werden.»

Mit der «Alex II» wird es erstmals seit 1957 wieder einen Segelschulungsschiffsneubau unter deutscher Flagge geben. 1350 Quadratmeter Segelfläche werden den 65 Meter langen Dreimaster mit gut 13 Knoten - umgerechnet rund 24 km/h - weltweit über die sieben Meere treiben.

Die «Alex I» wurde vor mehr als hundert Jahren als Feuerschiff konstruiert. Unter dem Namen «Reserve Sonderburg» wies sie als schwimmender Leuchtturm bis Mitte der 1980er Jahre den Schiffen in Nord- und Ostsee den rechten Weg. Nach der Übernahme durch die DSST wurde das Feuerschiff zum Schulsegler umgebaut.

Die Bark wird nach den Grundsätzen der internationalen Sail Training Association betrieben, die sich die Völkerverständigung auf die Fahnen geschrieben hat, sagte Rickens. Rund 40 000 «Trainees» genannte Mitsegler waren seit 1988 an Bord. Mehr als 400 000 Seemeilen legte die Bark in dieser Zeit unter dem DSST-Stander zurück. Dafür konnte die DSST auf mehr als 800 Stammbesatzungsmitglieder und 18 Kapitäne zurückgreifen, die die Bark in ihrer Freizeit segeln.

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