„White Pearl“ bekommt Mega-Masten

Die „MTS Victory“ brachte die Masten der „White Pearl“, Foto: Behling
Die Masten für das größte Segelschiff der Welt, die „White Pearl“, sind in Kiel angekommen. Der Schlepper „MTS Victory“ traf am Montagabend mit seiner wertvollen Fracht in der Landeshauptstadt ein.
Die bis zu 120 Meter langen, aus einem Verbundwerkstoff gebauten Masten hat die britische Spezialfirma Magma Structures in der Nähe von Portsmouth gefertigt. Dort waren sie am 14. Juni auf die Reise geschickt worden. Wegen schlechten Wetters musste der Schleppzug allerdings für ein paar Tage in Rotterdam Schutz suchen. Für die Kanalüberquerung erhielt der britische Schlepper Unterstützung durch den Schlepper „Helmut“ aus Brunsbüttel.
Fast drei Jahre dauerten die Planung und der Bau der drei Masten. Nach dem Eintreffen in Kiel sollen sie bis zum Herbst im Rumpf der „White Pearl“ verankert werden. Das Segel-Rigg mit den Masten und den dazugehörigen Segeln hat die niederländische Spezialfirma Dykstra Naval Architects entwickelt, die auch schon die Masten der Segelschulschiffe „Cisne Branco“, „Stad Amsterdam“ und „Shabab Oman II“ entworfen hat. Die Niederländer gelten als führendes Unternehmen bei der Konstruktion und Entwicklung großer Masten und Segel-Riggs.
Bei der in Kiel gebauten „White Pearl“ bestand die Schwierigkeit in der außergewöhnlichen Form und Größe der Masten. Deshalb wurden sie auch nicht aus Stahl oder Aluminium, sondern in Kompositbauweise hergestellt.
Der Bau der „White Pearl“ war am 8. März 2012 begonnen worden. Das Schiff ist später nicht nur auf Segel angewiesen. Zwei zusätzliche Dieselmotoren sollen darüber hinaus für genug Schub sorgen, sodass die Yacht auch ohne Wind bis zu 20 Knoten Geschwindigkeit erreichen kann. bre/FB