Tankschifffahrt steuert in heiße Phase
Shuttle-Tanker-Treffen in Hamburg: Der 235 Meter lange und 42 Meter breite 100.257-tdw-Carrier „Navion Oslo“ begegnete auf der Elbe der „Scott Spirit“, die mit 248 Metern Länge und einer Tragfähigkeit von 109.334 tdw noch etwas größer ist.
Beide Carrier sind für Tochtergesellschaften der Reederei Teekay unterwegs. Die unter der Flagge der Bahamas fahrende „Navion Oslo“ (IMO 9209130) entstand 2001 bei der koreanischen Samsung Shipbuilding & Heavy Industries in Geoje. Auf derselben Werft wurde zehn Jahre später auch die „Scott Spirit“ (IMO 9466142) gebaut. Zuletzt hatte Teekay bei Samsung drei 154.000-tdw-Einheiten bestellt – mit der Option auf ein weiteres Schiff. Baupreis: 121 Millionen Dollar.
Auf den Tankermärkten gleichen sich die Preise für Neubauten und Secondhand-Schiffe seit Jahresbeginn immer weiter an, beobachtet Allied Maritime Research. Von einer Überhitzung wollen die Analysten aber noch nicht sprechen. Gibson geht davon aus, dass das hohe Ordervolumen aus 2013 in diesem Jahr übertroffen werden kann.
Zu den aktuellen Neubestellungen zählt die Order von Scorpio Tankers für jeweils zwei 37.000-tdw-Carrier und 50.000-tdw-Einheiten – mit der Option, in beiden Größenklassen um jeweils sechs Schiffe aufzustocken. Die Schiffe entstehen bis 2017 bei der koreanischen Werft Hyundai Mipo. Für die 37.000-tdw-Tanker ist ein Stückpreis von 32,5 Millionen Dollar vereinbart. Für die größeren Einheiten zahlt Scorpio 34,5 Millionen Dollar.
STX Shipbuilding bekam von der griechischen Pleiades Shipping den Auftrag für einen Tanker mit einer Tragfähigkeit von 73.000 tdw. Für Juni 2017 steht die Ablieferung zu einem Preis von 46 Millionen Dollar an. Einen 112.000-tdw-Carrier hat die finnische Reederei Lundqvist bei der japanischen Werft Sumitomo bestellt. Der Baltimax steht für 2018 zur Ablieferung an. Kaufpreis: 52 Millionen Dollar.
Die koreanische Daewoo-Werft bekam von der griechischen Chandris jetzt offiziell die Order für vier LNG-Carrier mit 173.400 cbm. Bislang bestand nur eine Option. Vereinbart ist ein Kaufpreis von 195 Millionen Dollar.
In der Containerschifffahrt hat das 9000-TEU-Segment bei Neubestellungen an Bedeutung gewonnen, berichtet Allied Maritime Research. Viele Reedereien verträten die Auffassung, dass diese Größenklasse auf den Hauptrouten eine wichtige Rolle spielen kann. Pacific International Lines aus Singapur hat jetzt vier Frachter mit 9300 TEU bei der chinesischen Yangzijang bestellt – mit der Option, das Ordervolumen zu verdoppeln. Nach den ausufernden Aufträgen für Großcontainerschiffe im ersten Halbjahr 2015 ist mittlerweile ein leichter Rückgang der Neubestellungen zu beobachten. Dennoch werden die in den kommenden Jahren anstehenden Ablieferungen dafür sorgen, dass die enormen Überkapazitäten in der Containerschifffahrt bestehen bleiben. fab