Standort soll erhalten bleiben

Niedersachsen will die Beschäftigung in Emden langfristig sichern, Foto: Klose
Nach dem erneuten Insolvenzantrag für die ehemaligen Nordseewerke im ostfriesischen Emden hoffen die Werftarbeiter auf eine schnelle Auszahlung des ausstehenden Lohns. „Für den Dezember haben wir noch kein Gehalt bekommen, wir haben unsere Forderungen jetzt an den Insolvenzverwalter gerichtet“, sagte Betriebsratschef Bernd Oltmanns am Freitag am Rande einer Betriebsversammlung.
Der norwegische Geschäftsführer der Fosen Nordseewerke, Anders Straumsheim, hatte den Insolvenzantrag am Donnerstag mit einem Streit zwischen den Gesellschaftern begründet. Diese hätten sich nicht auf eine gemeinsame langfristige Finanzierung einigen können. Das Amtsgericht in Aurich bestellte darauf den Hamburger Juristen Sven-Holger Undritz als vorläufigen Insolvenzverwalter (Az: 9 IN 6/19). Undritz hatte im vergangenen Jahr auch die Insolvenz des Vorgängerunternehmens Nordseewerke Emden Shipyard (NES) betreut.
Für den Betriebsrat ist derzeit unklar, ob die Arbeit am Montag weitergehen kann. „Über die nächsten Schritte entscheidet jetzt der Insolvenzverwalter“, sagte Oltmanns. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall muss als nächstes die Zahlung des Insolvenzgeldes geregelt werden. Es könnte rückwirkend vom Dezember bis Ende Februar gezahlt werden. Zum Stichtag 1. März müsse dann eine Lösung in Sicht sein, sagte Michael Hehemann von der IG Metall.
Nach der vierten Insolvenz der ehemaligen Nordseewerke innerhalb von sechs Jahren hat Niedersachsen Hilfe zugesichert. Die Landesregierung wolle den Werftstandort im ostfriesischen Emden erhalten und die Beschäftigung von 85 Mitarbeitern der insolventen Fosen Nordseewerke langfristig sichern, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). lni/fab