Schiffbau-Zulieferer vor schwierigen Zeiten
Die Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie stellt am Donnerstag in Hamburg ihren Bericht über das Jahr 2015 und die aktuelle Lage der Branche vor. Die beiden Sprecher und zwei Geschäftsführer der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) informieren über die nationalen und internationalen Märkte der Schiffbauindustrie sowie die Perspektiven der Offshore-Öl- und -Gas-Industrie.
Für die Branche ziehen auf mittlere Sicht dunkle Wolken am Horizont herauf. Die Werften sind weltweit noch gut mit Aufträgen versorgt, so dass auch die aktuellen Umsätze der Zulieferer noch halbwegs stabil sind. Doch aus der einstigen Auftragsflut im Schiffbau ist ein schmales Rinnsal geworden. Wegen der seit Jahren andauernden Schifffahrtskrise, Überkapazitäten im Markt und knapper Investitionsmittel bestellen die Reeder gegenwärtig kaum noch Schiffe. Auch der Offshore-Bereich läuft nicht gut, weil die Ölpreise nur noch halb so hoch sind wie vor zwei Jahren. Das schlägt auf mittlere Sicht auf die Zulieferer durch.
Die Branche besteht in Deutschland aus rund 400 Industrieunternehmen mit einem Jahresumsatz von zuletzt 11,7 Milliarden Euro und ist damit deutlich größer als der deutsche Schiffbau selbst. Der Exportanteil beträgt mehr als 70 Prozent. Die Unternehmen sind nicht nur in den Küstenländern ansässig, sondern ebenso in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die Zulieferer produzieren maritime Komponenten für die Werften in der EU ebenso wie für die drei großen Schiffbauländer China, Korea und Japan. lni